Großkonzerne der Old Economy sind Profiteure des Internet-Booms
(Düsseldorf) - Die New-Economy-Blase ist längst zerplatzt vorbei die Spekulationen, eine internetbasierte neue Wirtschaft werde die alte ablösen. Im Gegenteil: Die führenden Konzerne der Old Economy sind es, die heute die neuen elektronischen Marktplätze beherrschen. So das Fazit von Ulrich Dolata, Forscher an der Universität Bremen, in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen.
Dabei hätten die neuen elektronischen Formen des Handels, der so genannte E-Commerce, den traditionellen Handel keineswegs ersetzt, sondern lediglich allmählich ergänzt. Das Geschäft zwischen Unternehmen und Endverbrauchern sei deutlich hinter den früheren Erwartungen zurückgeblieben. 90 Prozent der gesamten E-Commerce-Umsätze entfielen auf den Handel zwischen Unternehmen.
Internetbasierte Technologien wirkten sich in den verschiedenen Industriezweigen äußerst unterschiedlich aus: In der informationstechnischen Industrie oder der Automobilbranche unterstützten sie bereits laufende Restrukturierungsprozesse. In anderen Bereichen wie etwa der Musik- und Medienindustrie sei das Internet hingegen Mitauslöser weitreichender Umbrüche.
Auch löse das Internet nicht generell traditionelle Standortbindungen zugunsten global vernetzter und ortsungebundener Wirtschaftsprozesse auf. Bei hochtechnisierter Massenproduktion und klar strukturierten, standardisierbaren Dienstleistungen werde die globale Arbeitsteilung vorangetrieben. Dagegen blieben vor allem wissensintensive, komplex arbeitsteilige und kundennahe Produktions- und Dienstleistungsprozesse an spezifische Standorte gebunden.
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