Großes nachhaltiges EU-Rohstoffpotential für Biokraftstoffe / Niederländische Studie belegt: Mehr Klimaschutz, keine negativen Effekte
(Berlin) - Wissenschaftler der Universität Utrecht kommen in einer neuen Studie für die niederländische Regierung zu dem Ergebnis, dass in der Europäischen Union (EU) ein großes Rohstoffpotential für Biodiesel und Bioethanol besteht. Durch Ertragssteigerungen oder die Nutzung von wenig bewirtschafteten Flächen lassen sich deutlich mehr Rohstoffe für Biokraftstoffe nachhaltig und ohne unerwünschte Nebeneffekte produzieren, als bisher angenommen.
Laut Studie könnte die Europäische Union im Jahr 2020 bereits 13 Prozent des Erneuerbaren Energiebedarfs im Verkehrssektor mit Biokraftstoffen decken, die einzig aus den drei untersuchten Modellregionen der Länder Polen, Ungarn und Rumänien stammen. Diese Flächen stehen aber nur für sechs Prozent der gesamten Ackerfläche in der EU. Das Potential nachhaltiger Biokraftstoffe aus der gesamten Europäischen Union ist somit enorm.
Kritiker äußern immer wieder, dass die Treibhausgasbilanz von Biodiesel und Bioethanol aufgrund von indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC) schlechter als die von fossilen Kraftstoffen sei. Die Wissenschaftler belegen dagegen, dass sich die damit angesprochenen möglichen Verdrängungseffekte mit einer höheren Produktivität und effizienteren Nutzung der Ressourcen vermeiden lassen.
"Dass Biokraftstoffe zu indirekten Landnutzungsänderungen führen, ist kein Naturgesetz. Die jetzt vorliegende Studie zeigt einmal mehr, auf welch tönernen Füßen die pauschale Kritik der Biokraftstoffgegner steht", so Wilhelm Thywissen, Vorsitzender von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.
Auch der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) begrüßte die Ergebnisse der neuen Studie. "Unser nachhaltig produzierter Biodiesel aus Raps ist aktuell rund 60 Prozent klimafreundlicher als fossiler Kraftstoff", sagte VDB-Präsident Robert Figgener. "Die Politik sollte die in der Studie dargestellten Chancen nutzen: europäische Biokraftstoffe können auch nach dem Jahr 2020 fossiles Erdöl ersetzen, ohne iLUC-Effekte hervorzurufen."
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)
Pressestelle
Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Telefon: (030) 72625900, Fax: (030) 72625999