Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Große regionale Unterschiede in der Pflege / Sofortprogramm gefordert

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert von den politisch Verantwortlichen ein Sofortprogramm im Pflegedienst. „Verbesserungen in der häuslichen Pflege und bei der Rehabilitation sind seit langem überfällig“, erklärte ver.di Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke. Vor allem in strukturschwachen Gebieten im Norden und Osten der Bundesrepublik sei die Versorgung durch professionelle Pflegedienste völlig unzureichend. Dort kämen etwa doppelt so viele Pflegebedürftige auf einen Beschäftigten in der Altenhilfe wie im Südwesten. Für diese Regionen sei das geforderte Sofortprogramm besonders dringlich.

Neue Versorgungsformen, wie Pflegezentren in der gemeinsamen Verantwortung von Kommunen und Pflegekassen, könnten die Leistungen der Altenhilfe in den Gemeinden und Stadtteilen sicherstellen, betonte Paschke. Der Streit in der Großen Koalition über den richtigen Weg dürfe nicht zur Verschiebung der Pflegereform führen. Die Leidtragenden wären die Pflegebedürftigen und die Beschäftigten in Einrichtungen der Altenhilfe.

Problematisch für die Pflegebedürftigen sei, dass die Beträge in den Pflegestufen trotz erheblicher Preissteigerungen gleich geblieben seien. Immer mehr Pflegebedürftige seien auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die Leistungen der Pflegeversicherung müssten daher so angepasst werden, dass die Pflegebedürftigkeit die Patienten nicht von Sozialhilfe abhängig macht, forderte Paschke.

Auch die psychische Überforderung der Pflegenden habe die Grenze des Zumutbaren überschritten. „Ein nicht zu bewältigendes Arbeitspensum durch personelle Unterbesetzung, fehlende Qualifikationen und unzumutbare Arbeitsbedingungen prägen den Pflegealltag zu Hause und im Heim“, kritisierte die Gewerkschafterin.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand Pressestelle Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563956

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