Grössere integrations- und sprachenpolitische Anstrengungen sind erforderlich
(Bonn) - Der Deutsche Volkshochschul-Verband ist erschüttert über den Bombenanschlag in Düsseldorf, bei dem neun Menschen verletzt und ein ungeborenes Kind getötet wurde. Die DVV-Vorsitzende, Doris Odendahl, erklärte, dass ihr Mitgefühl den Opfern und ihren Familien gelte.
Da es sich bei acht der neun Opfer um Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion handelt, von denen einige jüdischen Glaubens waren, die alle gemeinsam einen Sprachkurs besucht haben, befürchte ich, dass die Tat einen gezielt fremdenfeindlichen Hintergrund hat. Weiter sagte sie: Sprachenlernen ist die entscheidende Voraussetzung für Integration, für einen gelungenen Neuanfang in Deutschland und das Zusammenleben zwischen Neubürger/innen und Alteingesessenen. Es wäre deshalb besonders niederträchtig, wenn sich Attentäter mit fremdenfeindlichen Motiven dort ihre Opfer suchen, wo Menschen Deutsch als Fremdsprache lernen. Der Deutsche Volkshochschul-Verband und alle anderen Veranstalter von Sprachkursen sind deshalb von dieser Tat besonders berührt.
Der DVV nimmt das schreckliche Ereignis in Düsseldorf zum Anlass, zu verstärkten bildungs- und gesellschaftspolitischen Anstrengungen bei der Integration von Migrantinnen und Migranten aufzurufen. Dazu gehören einerseits Sprachkurse, in denen Deutsch als Fremdsprache vermittelt wird, andererseits aber auch das Anliegen, in der einheimischen Bevölkerung die Akzeptanz der Zuwanderer bei denen es sich zum grössten Teil um Spätaussiedler aus den GUS-Staaten handelt - zu erhöhen.
Der Deutsche Volkshochschul-Verband kündigte weiter an, als Konsequenz aus dem Bombenanschlag möglichst bald auch in Düsseldorf einen Arbeits- oder Projektbereich zur sprachlichen und beruflichen Integrationsförderung einzurichten.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. (DVV), Obere Wilhelmstr. 32, 53225 Bonn, Telefon: 0228/975690, Telefax: 0228/9756930