Greenpeace vergiftet die Energiedebatte durch Desinformation / DEBRIV fordert Rückkehr zur Sachlichkeit
(Köln/Berlin) - Greenpeace behauptet, das was nicht ist, weil Greenpeace das was ist, ändern möchte. Desinformation ist ein klassisches, aber unlauteres Mittel der Politikbeeinflussung. Ein Beispiel für Desinformation ist der Bericht von Greenpeace zu Kraftwerksemissionen.
Mit Bezug auf statistische Modelle aus der Risikoforschung konstruiert Greenpeace aus diffusen Risiken konkrete Todesfälle, die vermeintlich aus Feinstaubemissionen deutscher Kohlenkraftwerke resultieren. DEBRIV sieht darin eine gezielte Desinformation, mit der Ängste geschürt werden sollen.
Der entscheidende Trugschluss in der Argumentation von Greenpeace beruht darauf, dass der Unterschied zwischen einem theoretisch ermittelbaren und einem faktisch vorhandenen Risiko verschwiegen wird. Der aus der Technikfolgeabschätzung stammende Ansatz, Gesundheitsrisiken durch Staubbelastungen über verlorene Lebenszeit zu bewerten, wird von Greenpeace hinsichtlich seiner konkreten Aussagen und Interpretationsmöglichkeiten offensichtlich bewusst überdehnt. Das macht einen Vergleich zwischen der von Greenpeace beauftragten Studie der Universität Stuttgart und der Greenpeace-Publikation deutlich.
Aus Emissionen, die innerhalb der zivilisatorischen Belastungen und Gesundheitsrisiken eher von nachrangiger Bedeutung sind, leitet Greenpeace Todesfälle ab, die in einem weiteren Schritt sogar einzelnen Anlagen und Unternehmen zugeschrieben werden. Das ist irreführend, weil kein kausaler Zusammenhang zwischen Emissionen und großräumiger Luftqualität zu konkreten Todesfällen besteht.
In der Greenpeace-Publikation wird völlig ausgeblendet, dass sich die Luftqualität in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland maßgeblich verbessert hat. Dazu haben auch die Kohlenkraftwerke beigetragen, die alle Emissionen sehr deutlich reduziert und beispielsweise an den Feinstaubemissionen nur noch einen Anteil von deutlich weniger als 10 Prozent haben.
Der Beitrag an den gemessenen Immissionen in verschiedenen Örtlichkeiten ist noch geringer, weil großflächige und grenzüberschreitende Austauschvorgänge wirken. Auch im internationalen Vergleich sind die deutschen Maßstäbe hier durchaus führend.
Im Ergebnis hat sich die Luftqualität in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Dies wird auch vom Umweltbundesamt in seiner Berichterstattung zur Luftqualität bestätigt. Auch auf dem schwierigen Feld der Feinstäube wurden Fortschritte erzielt, wenngleich insbesondere im innerstädtischen und verkehrsnahen Bereich erhöhte Belastungen auftreten. Diese wären allerdings auch dann nicht zu vermeiden, wenn man die Emissionen aus Kohlenkraftwerken auf Null reduzieren könnte.
Es wundert kaum, dass in der einseitigen Argumentation von Greenpeace eine zentrale Aussage des zitierten Gutachters unterschlagen wird. Dieser führt in seiner Zusammenfassung des Berichts aus, dass Untersuchungen zu Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen in einen Abwägungsprozess einfließen müssen, bei dem auch andere Kriterien berücksichtigt werden. Hierzu gehört bei der Stromerzeugung beispielsweise die Verfügbarkeit der Ressourcen, die Versorgungssicherheit, der technologische Entwicklungsstand und das Technologiepotenzial, die aktuellen und zukünftigen Kosten sowie die volks-, energie- und regionalwirtschaftlichen Aspekte.
DEBRIV fordert Greenpeace auf, auf die Plattform einer Sachdiskussion zurückzukehren.
Weitere Informationen: DEBRIV-Hintergrund "Kritik an der Fiktion: Tod aus dem Schlot - von Greenpeace", www.braunkohle.de
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Bundesverband Braunkohle (DEBRIV)
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