Greenpeace Jahresbilanz 2003: Jugend gegen Klimakollaps Mehr Förderer - stabile Einnahmen
(Hamburg) - Umweltschutz bleibt trotz wirtschaftlicher Probleme ein wichtiges Thema für die Menschen. Im Jahr 2003 stieg die Zahl der Greenpeace- Förderer in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um rund 12.700 auf 534.700. Die Einnahmen waren mit 38,6 Millionen Euro stabil (2002: 38,8 Millionen).
Durch die Spende aus einer Erbschaft konnte Greenpeace 2003 erstmals ein neues Schiff bauen lassen: Die "Beluga II" ist seit August 2004 im Einsatz. Greenpeace half 2003 zusammen mit weiteren Traegern ausserdem, den Tierpark Warder in Schleswig-Holstein zu erhalten. Der größte Park dieser Art in Europa bewahrt seltene Nutztierrassen vor dem Aussterben.
Auch weltweit stieg 2003 die Zahl der Greenpeace Förderer: um etwa 60.000 auf knapp 2,9 Millionen, obwohl die Arbeit und die Erfolge für den Umweltschutz durch Krieg und Terror überlagert wurden. Die Einnahmen von Greenpeace weltweit (163 Millionen Euro) lagen wegen Währungsschwankungen und der Stärke des Euro um zwei Millionen Euro niedriger als 2002.
"Frieden ist eine zentrale Voraussetzung für Umweltschutz", sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. "Daher hat sich Greenpeace an Aktionen und Mahnwachen gegen den Irak-Krieg beteiligt, wie am Brandenburger Tor unter dem Motto "Old Europe says: No War?". Mit "SolarGeneration" hat Greenpeace Deutschland 2003 ein großes Jugendprojekt gestartet, um für die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien zu werben. Vorläufiger Höhepunkt war die Teilnahme der Jugendlichen an der internationalen Konferenz zur Förderung Erneuerbarer Energien, die im Juni 2004 in Bonn stattfand.
Grosse Erfolge gab es für Greenpeace im vergangenen Jahr im Kampf gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln: Nach Greenpeace-Aktivitäten unterlässt der Gentechnik-Konzern Syngenta die Aussaat von genmanipuliertem Weizen in Thüringen; Monsanto, einer der weltweit größten Produzenten von Pestiziden und Gentech-Saaten, will sich aus mehreren europäischen Ländern zurückziehen; Deutschlands größte Handelskette, die Metro-Gruppe, erklärte gegenüber Greenpeace den Verzicht auf Gentechnik in ihren Eigenmarken. "Tausende von Aktivisten in den regionalen Greenpeace-Gruppen und im EinkaufsNetz, der Verbraucherorganisation von Greenpeace, haben soviel Druck gemacht, dass die Konzerne ihre Gentech-Träume aufgeben mussten", resümiert Behrens.
Mit Hilfe globaler Kampagnen konnten im letzten Jahr 3,1 Millionen Hektar der letzten Urwälder in Russland, Brasilien und Papua Neuguinea unter Schutz gestellt und gerettet werden. Greenpeace Deutschland war auch an zahlreichen Aktionen gegen Holzhändler und Abnehmer von Holz aus schutzbedürftigen Gebieten beteiligt. Das Konzept der Schutzgebiete will Greenpeace seit diesem Jahr auch weltweit für die Meere durchsetzen. Nur große Schutzgebiete, in denen für lange Zeit nicht gefischt wird, bietet den Lebensräumen die Chance zu Erholung. Greenpeace fordert, 40 Prozent von Nord- und Ostsee unter Schutz zu stellen.
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