Pressemitteilung | Greenpeace e.V.

Greenpeace auf dem Brandenburger Tor: "Old Europe says: No War!" / Bundeskanzler Schröder soll beim Nein gegen den Irak-Krieg bleiben

(Berlin) - Aus Protest gegen die Vorbereitungen der US-Regierung für einen Irak-Krieg hängen 30 Greenpeace-Aktivisten am 10. März in Berlin ein sieben mal neun Meter großes Transparent "Old Europe says: No War!" vom Brandenburger Tor. In einem Appell an die Bundesregierung fordert Greenpeace Bundeskanzler Gerhard Schröder auf, in der morgigen Sitzung des UN-Sicherheitsrates bei dem deutschen Nein zu einem Angriff gegen den Irak zu bleiben und sich nicht dem Druck der US-Regierung zu beugen.

"Dieser Krieg würde aus machtpolitischen Erwägungen geführt werden. Er wäre ein Verstoß gegen das Völkerrecht und ein Verbrechen", sagt Greenpeace-Sprecher Wolfgang Lohbeck. "Unter keinen Umständen darf die Bundesregierung einen rechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak mittragen."

Das Menschen verachtende Regime von Saddam Hussein, der die eigene Bevölkerung terrorisiert und jede Opposition brutal unterdrückt, darf nicht beschönigt werden. Im Irak herrscht eine barbarische Diktatur. Doch dies war auch schon der Fall, als westliche Staaten Hussein mit Geld und Waffen, auch Chemiewaffen, versorgten und damit das Regime über lange Jahre stützten.

Wenn die USA jetzt den Irak angreifen, so ersetzen sie damit alle Regeln des Zusammenlebens der Völkergemeinschaft durch das Recht des Stärkeren. Sie würden damit die Entwicklung internationaler Zusammenarbeit zur Lösung von Konflikten zum Stillstand bringen.

Ein Krieg gegen den Irak würde nicht nur viele Menschen töten und eine humanitäre Katastrophe auslösen, sondern auch die Umwelt und die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstören. Greenpeace hat nach dem letzten Golfkrieg 1991 das Ausmaß der Umweltschäden dokumentiert. Über eine Million Tonnen Öl flossen damals ins Meer. Die Brände von siebenhundert Ölquellen und Ölruß vergifteten Menschen und Umwelt. Zerstörte Chemiedepots, Düngemittelfabriken und Pipelines wurden zu gefährlichen Giftschleudern. Chemischer Niederschlag verseuchte die meisten Wasservorräte.

"Auch dieses Mal ist zu befürchten, dass die Umwelt und damit Zigtausende von Menschen verseucht und vergiftet werden", sagt Lohbeck. Der Greenpeace-Sprecher warnt auch davor, dass die USA gegen geltendes Völkerrecht die Umwelt als Waffe einsetzen könnten - etwa durch die Drosselung von Flusswasser.

Quelle und Kontaktadresse:
Greenpeace e.V. Große Elbstr. 39 22767 Hamburg Telefon: 040/306180 Telefax: 040/30618100

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