Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

GRC und BVMed zur Woche der Wiederbelebung: Überlebensrate bei plötzlichem Herz-Kreislaufstillstand durch sofortige Reanimationsmaßnahmen erhöhen

(Berlin) - GRC und BVMed fordern in einer gemeinsamen Erklärung mit einem "Maßnahmenpaket Wiederbelebung" die Überlebensrate von Menschen, die einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand erleiden, in Deutschland zu erhöhen. Bereits der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung hat ein solches "Maßnahmenpaket Wiederbelebung" vorgesehen.

Gute Ansätze sehen GRC und BVMed in dem von der Regierungskommission zum Rettungsdienst vergangene Woche vorgelegten Bericht, der unter anderem unter Punkt 12 Empfehlungen für eine strukturierte Einbeziehung der Bevölkerung in die Notfallversorgung vorsieht.

Empfohlen wird unter anderem
- eine verpflichtende Ausbildung zur "Ersten Hilfe" und insbesondere zum Thema "Reanimation" in den Grund- und weiterführenden Schulen sowie am Arbeitsplatz,
- die Einführung flächendeckender und vernetzter Ersthelfer-Apps, die mit verpflichtenden AED-Registern der Leitstellen vernetzt sind sowie
- das flächendeckende Aufstellen von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren mindestens in Sportstätten, anderen Veranstaltungsorten, öffentlichen Gebäuden und öffentlichen Verkehrsmitteln - und deren Erfassung in einheitlichen Registern, die die Leitstellen pflegen.

Zum Hintergrund erläutern GRC und BVMed, dass der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand, eine abrupt auftretende Fehlfunktion des Herzens, außerhalb des Krankenhauses mit mehr als 70.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland ist. Eine sofortige Reanimation durch Laien vor Ort kann die Überlebenschancen der Betroffenen maßgeblich erhöhen. Dazu gehört eine sofort einsetzende und ununterbrochene Herzdruckmassage sowie bei mehreren anwesenden Personen gegebenenfalls der zeitnahe Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED), der von ungeübten Personen einfach und sicher bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verwendet werden kann.

In Deutschland überleben bisher nur 5 bis 10 Prozent der Betroffenen einen solchen Vorfall - in anderen europäischen Ländern ist die Lage deutlich besser. "Die Laien-Reanimationsquote ist hierzulande gering", so GRC und BVMed - Fast die Hälfte aller Vorfälle werde zwar von umstehenden Personen beobachtet, doch erfolgte im letzten Jahr nur bei gut 40 Prozent aller Fälle eine Reanimation durch Laien. "Diese Situation müssen wir gemeinsam angehen und verbessern, um deutlich mehr Leben zu retten", so Böttiger und Möll.

Der Deutsche Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council; GRC) wurde im Dezember 2007 gegründet und zählt mittlerweile über 1.800 Mitglieder, 18 Mitgliedsorganisationen, 51 Fördermitglieder und zahlreiche Businesspartner. Ziel des GRC ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Personen, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Wiederbelebung befassen, zu unterstützen und zu harmonisieren sowie die Laienreanimation und die Schülerausbildung in Wiederbelebung zu fördern.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Manfred Beeres, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 29b, 10117 Berlin Telefon: (030) 246255-0, Fax: (030) 246255-99

(jg)

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