Gratis im Internet selten gratis / Verbraucherzentralen starten Online-Aktion zur Befragung von Web-Nutzern
(Leipzig) - Die Nutzung vermeintlicher Gratisangebote im Internet endet immer häufiger mit einer bösen Überraschung: Surfer erhalten Rechungen, in denen behauptet wird, ein Vertrag sei abgeschlossen worden. In den meisten Fällen ist jedoch gar kein gültiger Vertrag zustande gekommen. Die Verbraucherzentralen der Länder starten jetzt eine gemeinsame Umfrage zur Abzocke im Internet. Mit der Aktion Abzocke im Internet erheben sie ab 14. September, welche Erfahrungen Betroffene machen, wie viele von ihnen tatsächlich bezahlen, anstatt sich gegen die unberechtigten Forderungen zu wehren und wie viele Minderjährige von dem Problem betroffen sind. Sie soll die Defizite beim Verbraucherschutz belegen, um den Forderungen der Verbraucherzentralen an den Gesetzgeber Nachdruck zu verleihen.
Denn was auf den ersten Blick wie ein attraktives kostenloses Angebot aussieht, entpuppt sich bei genauem Hinsehen oft als Vertragsfalle, sagt Katja Henschler, Internetexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Die vermeintlich kostenlosen Online-Tests, SMS, Gewinnspiele oder Gratisgeschenke dienen nur als Köder, um Verbraucher in einen kostenpflichtigen (Abo-)Vertrag zu locken und abzukassieren. Der Kostenhinweis ist bei der Anmeldung oft so gut versteckt, dass man ihn leicht übersehen kann. Diesen Haken entdecken viele Surfer erst, wenn sie die Rechnung erhalten. Doch bei vielen der unseriösen Angebote kommt durch die Art und Weise der Vertragsanbahnung überhaupt kein gültiger Vertrag zustande und es besteht keine Zahlungspflicht, erklärt Henschler. Dennoch lassen unseriöse Anbieter nichts unversucht, um die oft jungen Besucher ihrer Seiten zur Zahlung zu bewegen.
Sachsen finden den Link zur anonymen Umfrage unter www.verbraucherzentrale-sachsen.de. Dort gibt es auch Informationen zur Rechtslage. Die Aktion läuft bis zum 26. Oktober.
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V.
Pressestelle
Brühl 34-38, 04109 Leipzig
Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Amazon-Sammelklage: Über 50.000 Verbraucher*innen sind inzwischen dabei / Verbraucherzentrale Sachsen geht gegen unzulässige Werbung vor
- Kämpfen statt Konsum: Zeichen setzen am Amazon Prime Day / Sammelklage der Verbraucherzentrale Sachsen wegen mehr Werbung bei Prime Video
- BAUFINANZIERUNG: Wie Bauwillige das richtige Finanzierungskonzept finden