GPRS - Verfehlte Tarifpolitik verhindert Markt

(Offenbach) - Die seit einem knappen Jahr zur Verfügung stehende GPRS-Technik hat nach Auffassung des DVPT durch eine verfehlte Tarifpolitik ihre erfolgreiche Einführung verfehlt. Ursprünglich war der neue Übertragungsstandard für mobile Endgeräte zum schnelleren Anzeigen von WAP-Inhalten gedacht. Da aber WAP auch schon mit einer langsamen Übertragungsrate praktisch geflopt ist, wenden sich die Tarifmodelle der verschiedenen Netzbetreiber an die falsche Zielgruppe.

Ziel muss es sein, Geschäftskunden zu vernünftigen Konditionen Zugang auf ihre Firmenportale bzw. auf ihre E-Mails zu ermöglichen.

Bei einer Entwicklung, in der im Festnetzbereich selbst für Privatkunden mehrere MB Download innerhalb weniger Minuten machbar sind, ist die Anzahl und die Größe der verschickten und empfangenen E-Mails im Laufe der letzten Zeit enorm angestiegen. E-Mails, die Anhänge von 1 bis 2 MB enthalten, sind damit durchaus keine Seltenheit mehr. Das Herunterladen einer solchen Datei über ein GPRS-Handy auf z.B. einen PDA oder Laptop würde im ungünstigsten Fall je nach Netzbetreiber und gewähltem Tarif dann bis zu 25,00 EURO pro MB kosten! Zusätzliches Problem: Je nach Abfrage-Medium und Software wird die zu bezahlende Datenmenge vor dem Herunterladen nicht angezeigt.

Um auch zukünftig einen Markt und ein Entwicklungspotential für neue Produkte zu ermöglichen, muss die oberste Priorität, auch im Hinblick auf UMTS, Kundengewinnung sein. Nicht zuletzt die versprochene schöne bunte UMTS-Welt, die das Herunterladen von großen Datenmengen ermöglichen soll, ist bei den jetzigen Tarifmodellen wohl für niemanden bezahlbar. Die viel zitierte Killerapplikation für UMTS ist derzeit nicht in Sicht, allerdings gibt es eine Vielzahl von Anwendungen, die heute schon sinnvoll genutzt werden könnten. Stichwort: Mobile Office.

Der DVPT fordert vernünftige und realistische Tarifmodelle für schnelle Übertragungstechniken im mobilen Bereich.

Quelle und Kontaktadresse:
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