"GOZ-Punktwerterhöhung - jetzt"
(Berlin) - Eine Novellierung der Gebührenordnungen für Ärzte und für Zahnärzte (GOÄ und GOZ) steht heute im Mittelpunkt einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags. In ihrem Antrag, zu dem Experten aus der Ärzte- und Zahnärzteschaft angehört werden, fordert die CDU/CSU-Fraktion die Bundesregierung auf, ihren bisherigen Widerstand gegen die längst überfällige Novellierung aufzugeben und "unverzüglich eine Rechtsverordnung" unter Einbeziehung der Akteure vorzubereiten.
Für die Zukunft soll laut Antrag ein Mechanismus etabliert werden, der "eine regelmäßige Anpassung der Gebührenordnungen mit Blick auf den medizinischen Fortschritt und die Kostenentwicklung ermöglicht". Die GOZ stammt in weiten Teilen aus dem Jahr 1988 und wurde 2012 nur geringfügig verändert. Für die GOÄ liegt bereits ein Reformentwurf vor, der umfassende Anpassungen und einen Wechsel des Honorierungsmodells zu einem "robusten Einfachsatz" vorsieht.
Dazu der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Dr. Christian Öttl:
"Eine GOZ-Novellierung als Blaupause des vorliegenden GOÄ-Reformentwurfs wäre für die Zahnärzteschaft ein Supergau. Mit einem sogenannten robusten Einfachsatz, der dem heutigen 2,3-fachen Steigerungssatz in der GOÄ gegenüber dem EBM entspricht, würden bei einer Übernahme in die GOZ alle weiteren Steigerungsmöglichkeiten und auch die heute vielfach verwendete Analogberechnung stark eingeschränkt. Schon heute ist es Zahnärztinnen und Zahnärztinnen bei vielen Behandlungen nicht mehr möglich, mit einer Abrechnung des 2,3-fachen Satzes wirtschaftlich zu arbeiten, da dieser Satz in vielen Positionen sogar noch unterhalb des Satzes liegt, der für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten von den Krankenkassen bezahlt wird. Was wir akut brauchen, ist keine neue GOZ, sondern eine deutliche Erhöhung des Punktwertes - und zwar schnell. Der GOZ-Punktwert stagniert seit 36 Jahren, obwohl die Politik die gesetzliche Verpflichtung hätte, eine regelmäßige Erhöhung vorzunehmen. Die Kosten in den Praxen explodieren, die Gehälter müssen steigen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, und die Leistungen aus dem gesetzlichen Katalog sind gegen die Gesundheitserfordernisse der Bevölkerung budgetiert. Ein weiteres Zuwarten würde viele Praxen vor das wirtschaftliche Aus führen."
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