Glyphosat nicht weiter zulassen! / VWE: Unkrautgift verbannen aus Garten und öffentlichem Grün!
(Berlin/Bonn) - Die befristete Zulassung für die Verwendung des Umweltgifts Glyphosat wurde von der EU-Kommission um ein weiteres Jahr verlängert. Als Begründung nennt die Behörde, dass die wissenschaftliche Prüfung noch nicht abgeschlossen sei. Der Verband Wohneigentum (VWE), der in Sachen Haus und naturnaher Garten berät, drängt darauf, dass die Bundesregierung ihren Einfluss nutzt und ihr Versprechen einlöst, den Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff bis Ende 2023 komplett vom Markt zu nehmen.
Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Grün mehr. Und mehr noch: Auch Mikroorganismen und Würmer können geschädigt werden. Indirekte Auswirkungen auf Insekten, Vögel oder Säugetiere und Menschen sind wahrscheinlich. Glyphosat greift in das ökologische Gleichgewicht der Natur ein und fördert das Artensterben.
Dennoch hat die Bundesregierung die Zulassung für das Herbizid um ein weiteres Jahr verlängert, "weil die wissenschaftliche Prüfung zur Neuzulassung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) noch nicht vorliegt". Der gemeinnützige Verband Wohneigentum, der sich seit jeher für ein gesundes Wohnumfeld stark macht, fordert von der Bundesregierung, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zu halten und den Wirkstoff Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt zu nehmen.
Glyphosat endlich ganz verbieten
Bereits 2017 ist die EU-Zulassung zuletzt um weitere fünf Jahre verlängert worden. "In der EU gilt das Vorsorgeprinzip. Wir fordern beharrlich, dass das Mittel endlich per Gesetz komplett verboten wird, zum Schutz von Natur und Gesundheit", betont VWE-Präsident Manfred Jost. Die aktuelle Einschränkung, etwa durch die Pflanzenschutzverordnung, genügt nicht: Derzeit werden zwar keine Glyphosat-haltigen Mittel für Garten und öffentliches Grün mehr neu zugelassen, aber die Verwendung bereits zugelassener Mittel ist weiterhin erlaubt. Auch die Verwendung des Totalherbizids in der Landwirtschaft ist nur eingeschränkt (z. B. in und an Wasserschutzgebieten).
Eigenverantwortlich Glyphosat aus Garten verbannen
Die VWE-Gartenberatung rät Verbrauchern und Verbraucherinnen, im eigenen Garten aktiv zu werden. Jeder und jede sollte zum Schutz von Mensch und Natur ganz auf chemische, vor allem auf Pflanzenschutzmittel mit Glyphosat verzichten. Allzu oft wird der Wirkstoff auf Flächen wie Wegen und Zufahrten angewendet, obwohl dies in Deutschland dort verboten ist. Denn von hier aus kann Glyphosat, das als schädlich für Wasserorganismen gilt, durch Abwaschung direkt in Gewässer gelangen. Der VWE fordert auch die Kommunen zum Glyphosatverzicht auf.
Tipps für Verbraucher*innen von der VWE-Gartenberatung
- Einfahrt oder Wege: Sie lassen sich auch ohne Chemie mit Fugenkratzer, Hitze- oder Infrarotstrahler unkrautfrei halten.
- Raseneinsaat: Verzichten Sie auf das Spritzen des vorbereiteten Saatbeets mit Unkrautvernichtungsmitteln (Herbiziden) wie Glyphosat. Alternativ lässt sich die oberste Bodenschicht abschälen und anschließend durchfräsen, um ein Aufkeimen von Unkräutern zu verhindern.
- Beete: Wer seine Beete mulcht und regelmäßig hackt, hat keine Probleme mit unliebsamen Unkräutern.
- Lassen Sie ein bisschen Wildheit in Ihrem Garten zu. Es spart Zeit und Energie, mit der Natur statt gegen sie zu arbeiten. Nicht jedes Unkraut muss entfernt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Wohneigentum e.V.
Anna Florenske , Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn
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