Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft ist überfällig

(Frankfurt) - Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat das IG Metall-Vorstandsmitglied Kirsten Rölke die Forderung nach einem Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft bekräftigt. "Die Gleichberechtigung von Frauen in Betrieben muss endlich eine gesetzliche Grundlage bekommen", sagte Rölke am 7. März in Frankfurt. Die völlige Gleichstellung der Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft sei auch 90 Jahre nach dem ersten Frauentag noch immer eine "Utopie". Eine verbindliche Regelung für Privatbetriebe sei daher "längst überfällig".

Das IG Metall-Vorstandsmitglied forderte alle politisch Verantwortlichen auf, ihren zahlreichen Bekundungen endlich Taten folgen zu lassen: "Gleichberechtigung muss als Thema in der Gesellschaft ernst genommen werden." Die Arbeitgeber, sowohl in großen als auch in kleinen Betrieben, sollten Konzepte entwickeln und umsetzen, mit denen Chancengleichheit hergestellt werden könne. Auch müsse endlich der Frauenanteil in den Branchen erhöht werden, in denen weibliche Mitarbeiter bisher unterrepräsentiert seien.

Frauen würden noch immer schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, sagte Rölke. Rund 86 Prozent aller Frauen in Deutschland fühlten sich bei ihrem Verdienst ungerecht behandelt. Seit einigen Jahren gebe es bei der Annäherung der Frauenverdienste an die Männer eine Stagnation. Und das trotz der Tatsache, dass Frauen durchweg die besseren Abschlüsse bei der Berufsausbildung erzielten.

In der Metallwirtschaft habe der Lohnrückstand der Frauen im Jahr 1999 im gewerblichen Bereich 20 Prozent, im Angestelltenbereich sogar 29 Prozent betragen. "Bisher verdienen Frauen bei gleicher Leistung fast ein Drittel weniger als Männer. Das muss sich so bald wie möglich ändern", sagte Rölke.

Die Zukunft der Gleichstellungsarbeit in den kommenden Jahren werde der Bekämpfung der verdeckten Diskriminierung gelten, kündigte das IG Metall-Vorstandsmitglied an. Ein zentrales Problem in den Betrieben sei die Benachteiligung, die nicht sofort erkennbar sei. Beispielsweise hätten Frauen meist schlechtere Aufstiegsmöglichkeiten als Männer. Gleiche Qualifikation schütze die Frauen nicht davor, schlechter eingestufte Arbeit zu bekommen und deshalb weniger zu verdienen, kritisierte Rölke.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: