Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: SoVD übergibt Forderungen an Politik
(Hannover) - Noch immer verdienen Frauen in Niedersachsen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen - obwohl sie gleiche oder gleichwertige Arbeit leisten. Die Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag zwar versprochen, diese Ungleichheit zu beenden, aus Sicht des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen ist aber viel zu wenig passiert. Am gesterigen Aktionstag "Equal Pay Day" hat der SoVD deshalb bei einer Demonstration vor dem Sozialministerium auf diese Ungleichheit hingewiesen und seine Forderungen deutlich gemacht.
"Jetzt die Bremse lösen!" - so lautete das Motto der Kundgebung des SoVD zum "Equal Pay Day". Er machte damit auf die Problematik aufmerksam, dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern noch immer viel zu groß ist. "In den vergangenen 29 Jahren hat sich der Abstand nur um drei Prozentpunkte verringert. Wenn das so weitergeht, brauchen wir noch 174 Jahre bis zur Gleichberechtigung", betonte Annette Krämer, SoVD-Verbandsratsmitglied für Frauen- und Familienpolitik, während der Aktion in Hannover. Der Sozialminister und seine Kolleg*innen müssten jetzt aus dem Dornröschenschlaf aufwachen und loslegen. "Die gleiche Bezahlung darf keine Zukunftsmusik sein. Bis zur Landtagswahl in drei Jahren erwarten wir klare Schritte", so Krämer weiter.
Doch Niedersachsens größter Sozialverband kritisiert die aktuelle Situation nicht nur, sondern hat auch Lösungsvorschläge. "Neben gleichem Lohn muss es auch eine deutliche Entlastung von Alleinerziehenden geben", fordert das Verbandsratsmitglied. Sie seien aufgrund ihrer Situation besonders auf eine gerechte Bezahlung angewiesen und benötigten zum Beispiel dringend eine verlässliche Kinderbetreuung.
Katja Taranczewski, Referatsleiterin im Sozialministerium, bedankte sich für den Einsatz des SoVD. "Wir als Landesregierung sehen uns bei diesem Thema als Mittlerin und werden in unserem Masterplan 'Gute Arbeit' die Themen Sorgearbeit sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufnehmen", betonte sie. Es sei jedoch bedauerlich, dass sich bei der gleichen Bezahlung bislang so wenig getan habe. "Deswegen ist es wichtig, dass Frauen laut bleiben und das Thema nicht aus den Augen verlieren", so Taranczewski
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