Pressemitteilung | AOK - Bundesverband

GKV 2001 kräftig im Minus: 2,8 Milliarden Euro Defizit

(Bonn) - Die gesetzliche Krankenversicherung hat das Jahr 2001 mit dem Rekorddefizit von rund 2,8 Milliarden Euro (5,48 Mrd. Mark) abgeschlossen. Auf Antrag der Opposition befasste sich am 13. März der Deutsche Bundestag in einer Aktuellen Stunde mit den roten Zahlen. Im vergangenen Jahr haben die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt rund 138 Milliarden Euro (rund 271 Mrd. Mark) ausgegeben.

Rund zwei Drittel des GKV-Defizits gehen nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums auf das Konto der Arzneimittelausgaben. Pro Mitglied haben die Krankenkassen im vergangenen Jahr 11,2 Prozent mehr für Medikamente ausgegeben als im Jahr 2000.

Dieser Anstieg sei nicht dadurch zu erklären, dass mehr innovative Arzneimittel zur Behandlung von schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen verordnet worden seien, sagte Ministerin Schmidt. Vielmehr seien in erheblichem Umfang so genannte Analog-Arzneimittel - teurere Produkte mit weiterentwickelten Wirkstoffen, aber nur geringem therapeutischen Zusatznutzen – verordnet worden.

Im Osten leichtes Plus
In Westdeutschland lag der Ausgabenüberhang der GKV 2001 bei rund 2,92 Milliarden Euro (5,7 Milliarden Mark). Die GKV-Ost erzielte dagegen einen leichten Überschuss von rund 120 Millionen Euro (230 Mio. Mark).

Pro Mitglied haben die Krankenkassen 2001 rund 3,7 Prozent mehr ausgegeben als im Jahr 2000. In den neuen Bundesländern stiegen die Leistungsausgaben pro Mitglied sogar um 5,1 Prozent.

Die beitragspflichtigen Einnahmen der Krankenkassen sind 2001 um 1,6 Prozent gestiegen. In Ostdeutschland stiegen die Einnahmen um drei Prozent. Dies ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums maßgeblich auf die zum 1. Januar 2001 erfolgte Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze und der Versicherungspflichtgrenze auf das Niveau der GKV-West zurückzuführen.

Quelle und Kontaktadresse:
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