Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

Gipfel der Euro-Hysterie - DEHOGA setzt beim „Runden-Tisch“ auf die mündigen Gäste und die Kraft des Marktes

(Berlin) - Am 31. Mai 2002 findet in Berlin der „Euro-Gipfel statt, zu dem die Verbraucherschutzministerin Renate Künast eingeladen hat. Hierzu erklärt Christian Ehlers, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband): Dem Gespräch am „Runden Tisch“ werden wir uns nicht verschließen. Jeder Diskussion über staatliche Maßnahmen oder Regulierung erteilen wir jedoch eine deutliche Absage. Eingriffe in den funktionierenden Markt sind nicht nur völlig überflüssig, sondern verbieten sich zum Wohle der Verbraucher und Unternehmer schlichtweg von selbst. Niemand, nicht die Gäste noch die Unternehmer, profitieren von einer Scheindiskussion über staatliche Euro-Sheriffs, „Schwarze Listen“ oder jede Form planwirtschaftlicher Elemente. Die Prinzipien von Marktwirtschaft und Wettbewerb werden in Deutschland auch weiterhin dafür sorgen, dass sich der Preis nach Angebot und Nachfrage richtet.

Vielmehr müssen wir in der Öffentlichkeit weiter für Vertrauen in die neue Währung und die Regeln des Marktes werben. Wir glauben an die mündigen Gäste und Verbraucher in unserem Land, die bestens in der Lage sind, selbst zu entscheiden, welche Dienstleistung oder welches Produkt sie zu welchem Preis in Anspruch nehmen oder kaufen.

Hotellerie und Gastronomie haben aufgrund des scharfen Wettbewerbs in der Branche in den letzten Jahren eine ausgeprägte Preisdisziplin bewiesen. Wenn aktuelle Berechnungen des Statistischen Bundesamtes jetzt eindeutig belegen, dass die Preise im Gastgewerbe im ersten Quartal 2002 durchschnittlich nur um 3,7 % gestiegen sind, kann von „Euro-Abzocke“ keine Rede sein. Hier wurden, auch im Sinne der sicheren Arbeitsplätze von über einer Million Mitarbeitern, Preise moderat an deutlich gestiegene Kosten angepasst. Den Unternehmern jedoch, die, auch in der Gastronomie, über das Ziel hinaus geschossen sind, hilft kein guter Rat. Die „schwarzen Schafe“, die bei der Preisfindung überreizt haben, werden spätestens dann zurückrudern, wenn sie von den Gästen die Quittung erhalten. Die Ausreißer bei den Preiserhöhungen dürfen jedoch in der Öffentlichkeit nicht länger dafür herhalten, eine ganze Branche in Verruf zu bringen, die sich bei der Euro- Bargeldeinführung fair verhalten hat.

Wenn der „Runde Tisch“ zum Euro dazu beiträgt, zu verdeutlichen, warum in der Gastronomie leichte Preiskorrekturen unumgehbar waren und wenn das Vertrauen in die Gesetze des Marktes gestärkt werden kann, dann und nur dann wird der „Euro-Gipfel“ ein Erfolg. Weitergehende Überlegungen sind mit dem Gastgewerbe in Deutschland nicht anzustellen. Dies beurteilt auch der Bundeswirtschaftsminister Müller so, der dem Gipfeltreffen äußerst skeptisch gegenübersteht, und wohl ebenso den Kunden und Gast als schärfsten Richter über die Preise sieht.

Dennoch darf auch die Rolle der Bundesregierung als Preistreiber beim „Euro-Gipfel“ nicht unter den „Runden-Tisch“ gekehrt werden. Allein ein Drittel der gestiegenen Lebenshaltungskosten geht mit dem „Konsumkiller“ Ökosteuer, der Tabak- und Versicherungssteuer auf das Konto von „Rot-Grün“. Wer also im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen auf freie Unternehmer werfen, die sich jeden Tag in hart umkämpften Märkten neu behaupten müssen, auch dies werden wir zum Thema machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Berlin Am Weidendamm 1 A 10117 Berlin Telefon: 030/7262520 Telefax: 030/72625242

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