Pressemitteilung | Deutscher Naturschutzring (DNR) - Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V.

Giftskandal beim Ökolandbau unterstreicht Notwendigkeit einer chemiefreien Agrarpolitik

(Bonn) - Die Verseuchung von Öko-Weizen mit dem seit Jahren in der EU verbotenen Pflanzenschutzmittel Nitrofen zeigt nach Ansicht des Deutschen Naturschutzrings (DNR), wie dringend eine neue chemiefreie Agrarpolitik ist. „Wenn jetzt Herr Sonnleitner, der bei der BSE-Krise total versagt hat und sich gegen jede Reform bei der Agrarpolitik stemmt, Bundesministerin Künast wegen dieses Giftskandals angreift, missbraucht er den Vorfall zu unqualifizierter Polemik gegen die Bundesministerin“, sagte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. Der DNR fordert ein strenges Durchgreifen gegen die Verursacher des Giftskandals. Lizenzentzüge und das Verbot der weiteren Berufstätigkeit der betroffenen Betriebsinhaber seien angemessen.

Der Absatz von jährlich 35.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel in Deutschland ist nach Auffassung des DNR viel zu hoch. Die Bundesregierung muss daher dem schwedischen und dänischen Beispiel folgen und durch die Einführung einer Pestizidabgabe den Absatz drastisch reduzieren. In Schweden konnte der Pestizidverbrauch bis 1997 bezogen auf den Durchschnitt der Jahre 1981-1985 um 70 Prozent verringert werden.

DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen rief die Verbraucher auf, Produkte aus dem Ökolandbau und aus der eigenen Region zu kaufen, da es nur dort giftfreie Nahrungsmittel gibt. Lebensmittelimporte aus anderen Ländern weisen nicht nur höhere Transportkosten und damit größere Umweltbelastungen auf, sondern bieten offensichtlich nicht immer die Garantie für rückstandsfreie Nahrungsmittel, betonte der DNR.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V. Am Michaelshof 8-10 53177 Bonn Telefon: 0228/359005 Telefax: 0228/359096

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