Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Gewerkschaften zum Maßhalten aufgerufen

(Frankfurt am Main) – Die Gewerkschaftsforderung von fast fünf Prozent Gehaltserhöhung für Mitarbeiter der Reisebranche ist am 6. September 2001 im Vorstand DRV auf scharfe Kritik gestoßen. Während der Sitzung im Frankfurter Airport Conference Center wurde insbesondere darauf verwiesen, daß Flug- und Bahngeschäft schlecht liefen und auch die Provisionen im Pauschalreisegeschäft nicht steigen. Astronomische Forderungen stellten insbesondere den Mittelstand, der mit Abstand die meisten Vertriebskräfte beschäftigt, vor erhebliche Probleme. Setze sich die konjunkturelle Entwicklung fort, könnten Tarifsteigerungen im kommenden Jahr personelle Folgen haben, warnte der DRV-Vorstand.

Begrüßt wurde, daß mit Michael J. von Haefen (Reisebüro von Haefen, Reutlingen) nun auch ein mittelständischer Unternehmer der Verhandlungskommission der DRV-Tarifgemeinschaft angehört. Großen Wert legen die Vorstandsmitglieder des Branchenverbands auf mehr Flexibilität und das Erhöhen variabler Gehaltsbestandteile.

Ferner hat sich der DRV-Vorstand für eine eigene Prozeßkostenanalyse inklusive Zeitnahme ausgesprochen. Solche Zahlen seien – nicht zuletzt im Interesse des Mittelstands – notwendig, um künftige Vergütungsgespräche erfolgreich bestehen zu können, faßte Präsident Klaus Laepple (Reisebüro Kö 27 GmbH, Düsseldorf) die Diskussion zusammen. Konkrete Messungen sollten methodisch angreifbare Schätzungen ersetzen.

Zur DRV-Jahrestagung vom 1. bis 3. November 2001 in Leipzig beantragt der Vorstand, erstmals seit drei Jahren die Beitragsordnung den gewachsenen Aufgaben des Verbands anzupassen. In dieser Zeit hat allein die Preissteigerung 6,5 Prozent betragen und ist der Aufwand, Mitglieder bei Themen wie Euro-Umstellung, Wegfall von Rabattgesetz und Zugabeverordnung sowie den Flat-Fee-Plänen und Änderungskündigungen von Airlines aktuell zu informieren, erheblich gestiegen. Bei der Jahrestagung 1998 in Frankfurt am Main waren die Beitragssätze, insbesondere für kleine Mitgliedsfirmen, erheblich gesenkt worden. Auch mit der nun vorgeschlagene Anhebung wird das bis damals geltende Beitragsniveau – trotz gesteigertem Leistungsumfang der DRV-Geschäftsstelle – immer noch unterschritten.

Einzelpersonen, darunter auch Berufsschullehrer, sollen nach dem Willen des DRV-Vorstands künftig eine assoziierte Mitgliedschaft beantragen können, sofern sie nicht bei Mitgliedsfirmen beschäftigt sind. Kooperationen und Franchiseunternehmen sollen – je nach Zahl ihrer im DRV organisierten Mitglieder – Beitragsrabatte eingeräumt werden. Damit werden sie Reisebüroketten, die von der Beitragsdegression nach Mitarbeiterzahl profitieren, gleichgestellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV) Albrechtstraße 9-10 10117 Berlin Telefon: 030/284060 Telefax: 030/2840633

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