Pressemitteilung | Deutsche Polizeigewerkschaft im dbb Landesverband Bayern e.V. (DPolG)

„Gewalt gegen Polizeibeamte“ - Der alltägliche Wahnsinn

(München) - Vor dem Hintergrund der bundesweit über 26.000 Widerstände gegen Polizeibeamte hat die Deutsche Polizeigewerkschaft ( DPolG) in München ein Forum zum Thema „Gewalt gegen Polizeibeamte“ veranstaltet. Dabei forderte der DPolG Landesvorsitzende Hermann Benker die Verschärfung von Strafrechtstatbeständen. Benker mahnte die Bayerische Staatsregierung an, die Polizeibeamten bei der Durchsetzung von Schmerzensgeldansprüchen gegen mittellose Gewalttäter zu unterstützen und ggf. in Vorleistung zu treten. Der Arbeitsschutz bei der Bayerischen Polizei ist lückenhaft. Fundierte Auswertungen von Widerstandsfällen und Gefährdungsanalysen sind überfällig. Die Abwicklung der Dienstunfallformalitäten muss erleichtert werden. Einmannstreifen bei der Polizei lehnt die DPolG weiterhin strikt ab.

„Brutalität, Aggression und Respektlosigkeit gehören mittlerweile zum alltäglichen Wahnsinn des Polizeidienstes. Den Wegfall der Hemmschwelle bekommen zunehmend auch die Polizeibeamtinnen und -beamten zu spüren, die durch Angriffe und Widerstände vermehrt Opfer von Gewalt werden. Allein in Bayern wurde mit über 3.800 Widerstandshandlungen im Jahr 2007, also mehr als 10 täglich, ein trauriger Rekord aufgestellt“, stellte Benker fest.

Diese Problematik wurde beim DPolG Forum durch Betroffene sowie durch Vertreter des Bayerischen Innen- und Finanzministeriums, der Polizeiführung und der Wissenschaft dargestellt und diskutiert.

„Es muss Schluss damit sein, dass die Beschädigung des Streifenwagens härter bestraft werden kann, als die Verletzung des Polizeibeamten“, begründete Benker die Forderung der DPolG nach höheren Strafen. Polizeibeamte werden zumeist als Repräsentanten des Staates Opfer von Gewaltdelikten. Benker erwartet folglich ein größeres Engagement des Dienstherrn für seine Beamten. Die DPolG hat als einzige Berufsvertretung für verletzte und traumatisierte Polizisten und deren Angehörige eine Stiftung gegründet und dadurch selbst einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag geleistet.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Polizeigewerkschaft Landesverband Bayern (DPoIG) Pressestelle Erzgießereistr. 20b, 80335 München Telefon: (089) 526004, Telefax: (089) 529725

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