Gewässer für den Edelkrebs gesucht / Edelkrebsprojekt NRW bittet Bevölkerung um Mithilfe
(Düsseldorf) - Ursprünglich war der Edelkrebs (Astacus astacus) in Mitteleuropa weit verbreitet. Heute finden sich die wenigen verbliebenen Edelkrebsbestände überwiegend in Oberläufen von Fließgewässern oder in abgeschlossenen Gewässern. Für den Erhalt der heimischen Flusskrebse sucht das Edelkrebsprojekt NRW nun weitere geeignete Wiederansiedlungsgewässer und bittet dabei die Bevölkerung um Mithilfe.
Die größte Gefahr geht von invasiven, amerikanischen Flusskrebsarten und der von ihnen eingeschleppten Krankheit - der "Krebspest" - aus. Natürliche Vorkommen des heimischen Edelkrebses in Nordrhein-Westfalen existieren fast nicht mehr. Um den Edelkrebs in NRW zu erhalten, müssen die weiter auftretenden Verluste durch Wiederansiedlungsmaßnahmen in geeigneten Gewässern ausgeglichen werden.
Seit 2016 führt das Edelkrebsprojekt NRW mit regionalen Kooperationspartnern aktiv Wiederansiedlungen des Edelkrebses durch. Alle Gewässer werden vorher von Mitarbeitern des Edelkrebsprojektes auf ihre Eignung geprüft: Gewässer die im Sommer eine Mindesttemperatur von 15 °C erreichen, über lehmige Ufer und viele Versteckmöglichkeiten, wie grobe Steine, Wurzeln und Totholz verfügen, sind als Lebensrum geeignet. Ganz wichtig ist: Es dürfen keine amerikanischen Flusskrebsarten im Gewässer selbst und im näheren Umfeld vorkommen, damit die Gefahr der Krebspestübertragung möglichst gering bleibt. Grundsätzlich ergeben sich aus einer Edelkrebswiederansiedlung keine Nutzungsbeschränkungen.
Wem ein Gewässer bekannt ist, das für die Wiederansiedlung von Edelkrebsen geeignet sein könnte oder wer weitere Informationen zum Aufruf wünscht, wende sich gerne an den Verband.
Quelle und Kontaktadresse:
(NABU) Naturschutzbund Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen
Birgit Königs, Pressesprecherin
Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf
Telefon: (0211) 159251-0, Fax: (0211) 159251-15