Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW: "Lehrkräfte für eine bessere Welt!" / Bildungsgewerkschaft zum Weltlehrertag "Bildung stärken für eine nachhaltige Gesellschaft"

(Frankfurt am Main) - Zum Weltlehrertag mahnt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mehr Anstrengungen für eine inklusivere Gesellschaft, bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte sowie eine höhere Wertschätzung der pädagogischen Professionen an. Zugleich regt sie an, dass Schulen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) einen hohen Stellenwert einräumen. Der Weltlehrertag 2015, der heute gefeiert wird, steht unter dem Motto "Bildung stärken für eine nachhaltige Gesellschaft".

"Bildung ist zentral, wenn wir die junge Generation für Nachhaltigkeit als globales Ziel gewinnen wollen", betonte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied. Bildung sei jedoch nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch ein Gradmesser dafür, wie zukunftsfähig und nachhaltig eine Gesellschaft ist. "Was Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und das Ausschöpfen aller Potenziale der Kinder und Jugendlichen betrifft, hat auch Deutschland noch Nachholbedarf", unterstrich Hoffmann.

Um eine nachhaltige und gerechtere Welt zu schaffen, trügen Schulen und Lehrkräfte eine besondere Verantwortung. Dafür brauchten sie gute Lern- und Arbeitsbedingungen. "Politik muss anerkennen, dass gute Arbeit und eine hohe Wertschätzung der pädagogischen Berufe Bestandteil einer nachhaltigen Gesellschaft sind", hob Hoffmann hervor. "Prekäre Beschäftigung, ungerechte Bezahlung, Null-Runden und schlechte Lern- und Arbeitsbedingungen passen nicht dazu."

"Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz", sagte Hoffmann. Eine nachhaltige Gesellschaft bedeute Verantwortung für die Umwelt und die Mitmenschen rund um den Globus. Dazu gehörten Toleranz, Diskriminierungsfreiheit und Teilhabe für alle. "Diese Dimensionen von Nachhaltigkeit haben gerade heute, da Millionen Menschen - darunter viele Kinder und Jugendliche - auf der Flucht sind, eine besondere Bedeutung", ergänzte Hoffmann.

Die GEW begrüßt die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (sustainable development goals), auf die sich die Vereinten Nationen im Rahmen der "Post-2015-Agenda" in der vergangenen Woche verständigt haben. Neben Armutsbekämpfung, menschenwürdiger Arbeit und dem Schutz der Umwelt spiele auch die inklusive, gerechte und hochwertige Bildung eine große Rolle. Im vergangenen Jahr ist die Dekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen zu Ende gegangen. Derzeit werde auf Bundesebene der Rahmen für die Arbeit in der Post-Dekade abgesteckt.

Die GEW ermuntert die Schulen, BNE und die globalen Entwicklungsziele auch nach der UN-Dekade regelmäßig und systematisch in ihre Arbeit zu integrieren. "Die Bildungsgewerkschaft wird die Umsetzung von BNE kritisch und konstruktiv begleiten. Wir sorgen dafür, dass die Stimme der Pädagoginnen und Pädagogen gehört wird", unterstrich die Schulexpertin.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Fax: (069) 78973-201

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