Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) - Landesverband Bayern

GEW Bayern unterstützt Petition: Wir brauchen Respekt Coaches!

(München) - Im Bundesprogramm "Respekt Coaches" arbeiten pädagogische Fachkräfte präventiv an Schulen, um junge Menschen vor Extremismus in all seinen Erscheinungsformen, vor Rassismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu schützen.

"Respekt Coaches stärken das Demokratieverständnis junger Menschen an Schulen, fördern den Zusammenhalt und tragen zu einem gesunden Klassenklima bei. Das Programm muss weitergehen!", sagt Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern. Die Bildungsgewerkschaft ruft dazu auf, eine entsprechende Petition zu unterzeichnen.

Im Sommer wurde öffentlich, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Projekt "Respekt Coaches" mit Ablauf des Jahres auslaufen lassen will. Das Programm kommt Kindern und Jugendlichen zugute und ist ein wichtiger Baustein in der Demokratiebildung, besonders an Berufsschulen. Florian Kohl wundert sich: "Vor Kurzem hat die Ministerin die Respekt Coaches noch als Vorzeigeprojekt gelobt, jetzt will sie die Stellen streichen, obwohl die Empfehlung des Abschlussberichts lautet, das Programm fortzuführen. Unserer Beobachtung nach sind die Angebote im Rahmen dieses Programms grundlegend für die politische Bildung an vielen Schulen und sollten nicht gestrichen, sondern ausgebaut werden. Über 365.000 Schüler*innen haben schließlich bundesweit von diesem Programm profitiert, in Bayern 82 Bildungseinrichtungen."

Gewerkschaftssekretärin Gabriele Albrecht-Thum ergänzt: "Angesichts von vielen Konflikten in der Welt ist es besonders wichtig, dass Jugendliche einen demokratischen und respektvollen Umgang miteinander in Seminaren und Workshops einüben können. Dabei haben die Respekt Coaches die Lehrkräfte enorm unterstützt. Ein Ende des Programms wäre fatal."

Ein Sprecher des Bundesministeriums sagte dem Bayerischen Rundfunk am 17. Oktober, dass das wichtige Know-how, das im Bundesprogramm "Respekt Coaches" zur Vermittlung von demokratischen Werten, Respekt und Toleranz sowie einer kritischen Auseinandersetzung mit den Ausprägungen von Extremismus an Schulen gewonnen wurde, Schritt für Schritt weiter in die Schulen verlagert und somit zunehmend in den Kompetenzbereich der Länder überführt werden solle.

Die Bundesregierung plane nun mit dem neuen Startchancen-Programm einen massiven Ausbau der Sozialarbeit an Schulen. "Schulen brauchen die Unterstützung der Respekt Coaches, um Kindern und Jugendlichen geschützte Räume anzubieten und Halt zu geben. Das ist auch ein Auftrag an die Landesregierung, doch auch die Bundesregierung ist hier gefragt. Die vermeintliche Argumentation, das Programm der Respekt Coaches müsse aufgegeben werden, um das Startchancen-Programm auf den Weg bringen zu können, halten wir für falsch. Wir brauchen beides!", ergänzt Florian Kohl.

Die GEW Bayern ruft wie viele andere Verbände dazu auf, die Petition gegen die geplanten Kürzungen zu zeichnen:

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-abstriche-bei-der-demokratie-erhalt-des-politischen-bildungsprogramms-respekt-coaches

Initiiert von Respekt Coaches aus Landshut:

https://www.openpetition.de/organisation/katholisches-jugensozialwerk-muenchen-e-v-dienststelle-landshut

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern Pressestelle Neumarkter Str. 22, 81673 München Telefon: (089) 5440810, Fax: (089) 54408122

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