GEW Bayern gratuliert "Schulen für den Frieden"
(München) - Drei Schulen haben am 1. September 2013 den Aachener Friedenspreis erhalten: die Internationale Schule von Dohuk im Nordirak und zwei deutsche Schulen, die Offenbacher Käthe-Kollwitz-Schule und das Berliner Robert-Blum-Gymnasium.
Die GEW Bayern beglückwünscht diese Schulen für ihren Einsatz gegen jegliche Gewalt und für ein friedliches Miteinander.
Die beiden deutschen Schulen sind "Schulen ohne Bundeswehr". Sie haben sich trotz Kritik und Vorwürfen entschieden, ihre Schulen nicht mehr für die Bundeswehr zu öffnen, nach dem Motto "Die Schule der Nation ist die Schule, und nicht die Bundeswehr! "
Knapp einhundert Jugendoffiziere der Bundeswehr haben die Aufgabe, an Schulen und Ausbildungsseminaren für junge Lehrer*innen über die Bundeswehr zu informieren. Sie treten imposant in Uniformen auf, sind rhetorisch meist gut geschult, und an Anschauungsmaterial, das die Bundeswehr positiv darstellt, fehlt es nicht. Stets gibt es beeindruckende Videos, mal wird auch ein Panzer auf dem Schulhof vorgeführt. Neuerdings soll es sogar Video-Live-Schaltungen in Einsatzgebiete geben.
Dazu Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern: "Hier eine Grenze zu ziehen zwischen Information über die Bundeswehr einerseits und Werbung für sie andererseits ist kaum möglich, und ich gehe davon aus, dass das auch so gewollt ist. Jugendlichen soll der Soldatenberuf attraktiv dargestellt werden, potenzielle Berufssoldaten und -soldatinnen sollen gefunden werden. "
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft lehnt den Einsatz der Bundeswehr an Schulen und die sog. Kooperationsvereinbarungen, die der Bundeswehr den Zugang zu den Schulen erleichtern, ab. Arbeitsgruppen auf verschiedenen gewerkschaftlichen Ebenen setzen sich u. a. mit Aktionen und Diskussionsforen für eine "friedliche Schule" ein.
Neubäcker: "Schulen müssen Kindern und Jugendlichen Raum und Erfahrungsmöglichkeiten für demokratische Verhaltensmuster und friedliche Konfliktlösung bieten. Dazu brauchen wir gut aus- und fortgebildete Lehrer*innen, aber keine Bundeswehr!"
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern
Schwanthalerstr. 64, 80336 München
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