Getreidezüchter bemüht, Versorgung mit Z-Saatgut im Herbst 2012 sicherzustellen
(Bonn) - Nach aktueller Einschätzung der Getreidezüchter ist eine Unterversorgung bei Z-Saatgut im kommenden Herbst nicht zu erwarten, auch wenn Kahl- und Dauerfrost im letzten Winter zu irreversiblen Schäden auch auf Vermehrungsflächen geführt haben. Die Auswinterungsverluste können durch die Ausdehnung der Vermehrungsflächen im Herbst 2011 kompensiert worden. "Die gesamte Branche unternimmt größte Anstrengungen, um der Landwirtschaft qualitativ hochwertiges Z-Saatgut in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Um mögliche Engpässe zu vermeiden, empfehlen wir allen Landwirten, sich durch einen Frühbezug bei VO-Firmen und Handel die gewünschten Sorten zu sichern", rät Dr. Carl-Stephan Schäfer, Geschäftsführer im Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP).
Außergewöhnliche klimatische Bedingungen haben am Anfang dieses Jahres in weiten Teilen Deutschlands zu Frostschäden geführt, wie sie zuletzt im Frühjahr 1982 verzeichnet wurden.
Bei Vermehrungsflächen für die Produktion von Z-Saatgut sind bundesweit nach ersten Erhebungen die stärksten Auswinterungen in den Winterweizenvermehrungen (ca. 9 Prozent), gefolgt von Wintergerste (ca. 7 Prozent) und Wintertriticale (ca. 3 Prozent) zu finden. "Auch wenn einzelne Vermehrungsflächen regional stark geschädigt sind, hält sich die Auswinterungsquote der Vermehrungen bundesweit im Rahmen von ca. 7,5 Prozent", erläutert Schäfer. Die Auswinterungsverluste in den Vermehrungsflächen werden größtenteils durch die Ausdehnung der Vermehrungsflächen über alle Winterungen im Herbst 2011 kompensiert. Vor allem die von der Auswinterung am stärksten betroffenen Winterweizen- und Wintergerstenflächen wurden im letzten Herbst ausgedehnt - Winterweizen von 55.900 auf eine Vermehrungsfläche von rund 58.200 ha und Wintergerste von 22.300 auf rund 25.000 ha.
Beurteilungen, nach denen die Auswinterungsschäden ausschließlich auf mangelnde Winterhärte der Sorten zurückzuführen sind, hält Schäfer für zu kurz gegriffen. "Die Pflanzenzüchter arbeiten mit Hochdruck an klimawandelangepassten Sorten und haben in diesem Bereich in den letzten Jahren enorme Verbesserungen erzielt. Nicht nur die Genetik, sondern eine Vielzahl von Faktoren wie z. B. frühe Aussaattermine müssen in eine umfassende Analyse der Schadenslage einbezogen werden", so Schäfer.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
Ulrike Amoruso-Eickhorn, Referentin, Öffentlichkeitsarbeit
Kaufmannstr. 71-73, 53115 Bonn
Telefon: (0228) 9858110, Telefax: (0228) 9858119