Gesundheitsverbände fordern Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes in Krankenhäusern
(Hamburg) - Die "Ständige Konferenz" von 30 Berufsverbänden des Gesundheitswesens hat Bund, Länder und Gemeinden aufgefordert, die Tarifverhandlungen über die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes in den Krankenhäusern nicht weiter zu verschleppen. Gegen das Arbeitszeitgesetz, das eine Höchstarbeitszeit von 60 Stunden pro Woche erlaube, werde in den Kliniken häufig verstoßen. Dies gefährde nicht nur die in den Krankenhäusern Beschäftigten sondern auch die Patienten, warnte die Konferenz am Montag bei ihrer Jahrestagung in Hamburg.
Unter Federführung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund kritisierten die Gesundheitsverbände ferner die "nach wie vor unzulänglichen Refinanzierungsmöglichkeiten der Krankenhäuser bei tariflich bedingten Personalkostensteigerungen". Damit bestehe die Gefahr einer finanziellen Unterdeckung der Personalkosten, die durch den Abbau von Personal kompensiert werde. In den meisten Krankenhäusern seien die Wirtschaftlichkeitsreserven längst ausgeschöpft, nachdem in den Kliniken seit 1996 bundesweit bereits rund 38.000 Arbeitsplätze abgebaut werden mussten.
Die Verbände, die rund 300.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen vertreten, mahnten die Aufhebung der "gedeckelten Krankenhausbudgets" und eine Nachbesserung der Bundespflegesatzverordnung an.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG)
Pressestelle: Verantwortlich: Dipl.-Pol. Ingo Schwope
Johannes-Brahms-Platz 1, 20355 Hamburg
Telefon: 040/34915304
Telefax: 040/34915400