Pressemitteilung | k.A.

Gesundheitsthemen in Sprach- und Integrationskursen stärken

(Essen/Hannover) - Anlässlich der BKK Projektkonferenz „Mit Migranten für Migranten“ am 6. März in Hannover fordert der BKK Bundesverband, Gesundheitsaspekte stärker in Sprach- und Integrationskurse für Migranten mit einzubeziehen. Seit über zwei Jahren informieren Gesundheitsmediatoren Zuwanderer in ihrer Muttersprache über Gesundheitsverhalten und Vorsorgemöglichkeiten. Denn viele Migrantinnen und Migranten finden sich kaum im deutschen Gesundheitssystem zurecht. Zudem wissen sie weitaus weniger über Prävention und einen gesunden Lebensstil als andere Menschen. Die Behandlung von Gesundheitsthemen in Integrationskursen trägt dazu bei, dieses Defizit zu beseitigen. Aus Sicht der Mediatoren ist nicht nur sprachliche Kompetenz Voraussetzung für eine gelungene Integration - Migranten müssen sich auch sicher und eigenständig im hiesigen Gesundheitssystem orientieren können.

Bislang nutzen Migranten die Angebote des deutschen Gesundheitswesens nur unzureichend. Sie lassen sich seltener impfen, nehmen weniger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch und haben bei der Versorgung chronischer Erkrankungen einen Nachholbedarf. Die Sorge um die eigene Gesundheit rückt wegen vielfältiger Anpassungsanforderungen im Alltag sowie sprachlicher und kultureller Barrieren oft in den Hintergrund. Mit dem Projekt „Mit Migranten für Migranten“ des BKK Bundesverbandes und des Ethno-Medizinischen Zentrums werden sie ermuntert, rechtzeitig zur Vorsorge zu gehen und schon im alltäglichen Verhalten auf ihre Gesundheit zu achten. In Münster und Bielefeld sowie im Landkreis Hildesheim und in der Region Hannover läuft das Projekt schon seit 2003. Im letzten Jahr wurden darüber hinaus in München, Frankfurt, Duisburg, Essen und Hamburg bis heute 200 interkulturelle Gesundheitsmediatoren ausgebildet, die sich in Informationsveranstaltungen an ihre Landsleute wenden. Sie informieren in Moscheen, Kirchengemeinden, psychosozialen Einrichtungen und Migrantenvereinen. Sie tragen so engagiert dazu bei, soziale Hindernisse zu beseitigen und gesundheitliche Prävention, Information und Bildung zu fördern. Weitere Schulungen erfolgen in diesem Jahr in Mainz, Bremen, Nürnberg, Stuttgart, Hamm und Gelsenkirchen sowie unter dem Namen „MiMi - Interkulturelle Gesundheitslotsen in Hessen“ in Kassel, Gießen, Darmstadt, Wiesbaden und im Kreis Offenbach.

Das Projekt „Mit Migranten für Migranten“ ist Teil der BKK Initiative „Mehr Gesundheit für alle“, die Impulse für mehr Gesundheitsgerechtigkeit setzt. Hierin bündelt der BKK Bundesverband zurzeit 30 regionale Modellprojekte und Strukturmaßnahmen zur Gesundheitsförderung und noch einmal eine ähnliche Anzahl im Bereich Selbsthilfe. Weitere Informationen über die Initiative „Mehr Gesundheit für alle“ stehen im Internet unter www.bkk.de/mehr-gesundheit-fuer-alle zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Körperschaft des öffentlichen Rechts Pressestelle Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: (0201) 179-01, Telefax: (0201) 179-1000

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