Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Gesundheitsreform: Preis der Sparvorschläge ist höher als ihr Nutzen

(Berlin) - Die Sparvorschläge der Politik für die geplante Gesundheitsreform enthalten im Arzneimittelbereich kapitale Fehler, die voll zu Lasten der Versicherten und der Gesetzlichen Krankenversicherung gehen. Dies hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) am 25. August in Berlin erklärt. „Die Devise der Politik heißt: Sparen um jeden Preis. Dabei wird übersehen, dass der Preis höher ist als der Nutzen. Denn die Ausgaben werden weiter steigen und die Versicherten werden in Zukunft schlechter versorgt werden“, kritisierte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp.

Wenn angemessen wirksame, risikoarme und preisgünstige verschreibungsfreie Arzneimittel aus der Erstattung durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ausgegrenzt werden, führe das zu Mehrkosten in beträchtlichem Umfang. Fahrenkamp: „Verschreibungsfreie Präparate machen derzeit rund 30 Prozent der Verordnungen aus, verursachen aber nur 12 Prozent der Arzneimittelausgaben.“ Weil die Ärzte künftig gezwungen seien, auf verschreibungspflichtige und zumeist teurere Arzneimittel auszuweichen, kämen auf die GKV Mehrausgaben in Höhe von mindestens 1,6 Milliarden Euro pro Jahr zu. „Außerdem wird den Patienten eine abgestufte Arzneimitteltherapie vorenthalten. Sie werden in vielen Fällen ein im Hinblick auf das Krankheitsbild unangemessen stark wirkendes Pärparat mit entsprechend höheren Nebenwirkungen bekommen“, so der BPI Hauptgeschäftsführer.

Die Erhöhung des Zwangsrabatts auf 16 Prozent für patentgeschützte Arzneimittel wird nach Worten Fahrenkamps zu nachlassendem Engagement der Unternehmen im Forschungsbereich führen. Der BPI-Hauptgeschäftsführer: „So etwas bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Forschungsstandort Deutschland. Die Leidtragenden werden viele Schwerkranke sein, deren ganze Hoffnung auf der Entwicklung neuer Präparate ruht. Ob die Politik dafür die Verantwortung übernehmen will, sollte sie sich sehr gut überlegen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. , HGSt (BPI) Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: 030/279090, Telefax: 030/2790361

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