Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Gesundheitsreform: Ein Gesetz mit zahlreichen Risiken

(Berlin) - "Die zum 1. Januar 2004 in Kraft tretende Gesundheitsreform birgt vor allem in der Arzneimittelversorgung zahlreiche Risiken. Insbesondere die Erlaubnis des Versandhandels mit Arzneimitteln und der Mehrbesitz an Apotheken stellen Strukturveränderungen dar, deren Auswirkungen auf die Apotheken und die Patienten derzeit überhaupt noch nicht absehbar sind. Die Verunsicherung innerhalb der Apothekerschaft ist daher erheblich." Mit diesen Worten kommentierte Hans Günter Friese, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände die am 17. Oktober erfolgte Zustimmung des Bundesrates zum GKV-Modernisierungsgesetz (GMG). Die ABDA hatte vehement gerade vor diesen beiden Strukturveränderungen gewarnt, die das derzeitige System der Arzneimittelversorgung durch unabhängige Apotheken massiv gefährden können.

Dennoch seien die Apotheker nicht unvorbereitet, betonte Friese. Er verwies auf bereits abgeschlossene Verträge mit Krankenkassen zum so genannten Hausapothekenmodell, bei dem sich Versicherte freiwillig verpflichten, alle Arzneimittel durch eine Apotheke zu beziehen. So können Arzneimittelrisiken oder Doppelverordnungen verhindert und Kosten gesenkt werden. Das Ziel alle gesundheitspolitischen Bemühungen müsse sein, die Qualität zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken. "Dies geht nur über die individuelle und persönliche Betreuung durch wirtschaftlich unabhängige Heilberufler." Würde sich die Arzneimittelversorgung zu einer anonymen Landschaft von Arzneimittelversendern oder rein kapitalorierentierten Apothekenketten entwickeln, blieben entweder die Qualität oder das Kostenbewusstsein auf der Strecke. "Beides zusammen geht nicht," betonte Friese. "Die Apotheker werden sehr genau darauf achten, dass keine Fehlentwicklungen eintreten.

Friese wies weiter darauf hin, dass die Apotheker durch das Gesetz zukünftig weitgehend umsatzunabhängig honoriert werden. Hierdurch leisten sie auch einen Sparbeitrag in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr. "Die umsatzunabhängige Honorierung stärkt unsere Position als Angehörige eines freien Berufes und ermöglicht es uns noch mehr als bisher, die Ärzte, vor allem aber unsere Patienten und Kunden unabhängig zu beraten."

Besorgt äußerte sich der ABDA-Präsident über die Auswirkungen der neuen Zuzahlungsregelungen. "Ab Januar wird es für die Versicherten teurer. Dies wird Verunsicherung und Unmut auslösen, der vor allem in den Apotheken abgeladen wird." Friese forderte erneut Krankenkassen und Politik dazu auf, die Patienten rechtzeitig und umfassend überdie Neuregelung zu informieren. Gleichzeitig kündigte er an, dass die Apotheker hierzu begleitend eine breite Aufklärungskampagne starten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Jägerstr. 49-50, 10117 Berlin Telefon: 030/40004132, Telefax: 030/40004133

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