Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Gesundheitsministerin hat Dichtung und Wahrheit verwechselt

(Berlin) - Als „absolut unverständlich“ hat BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp die Äußerungen von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vom Samstag bezeichnet, wonach „die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Schwerpunkt der Gesundheitspolitik“ bleibe. Hier klafften Wunsch und Wirklichkeit meilenweit auseinander, so Fahrenkamp. „Angesichts des tatsächlichen Vorgehens der Regierung, scheint die Ministerin Dichtung und Wahrheit verwechselt zu haben.“

So werde gemäß der Gesundheitsreform ab 1. Januar 2004 die Gesetzliche Krankenversicherung verschreibungsfreie Arzneimittel für Jugendliche ab 12 Jahren nicht mehr erstatten. Ausgenommen sind nur Jugendliche mit Entwicklungsstörungen bis 18 Jahre. „Damit steht den allermeisten Jugendlichen eine große Palette von nachgewiesen wirksamen und risikoarmen Arzneimitteln nicht mehr zur Verfügung. Auf diese Arzneimittel kann aber im Rahmen einer individuell abgestuften Arzneimitteltherapie nicht verzichtet werden“, betonte der BPI-Hauptgeschäftsführer.

Den Ärzten bleibe dann nichts anderes übrig, als möglicherweise zu stark wirkende Arzneimittel zu verschreiben, was gerade für Jugendliche ein erhöhtes Risiko bedeuten könne. Oder der Arzt überzeuge die Eltern, das verschreibungsfreie Arzneimittel aus der eigenen Tasche zu bezahlen, was für viele Familien eine unzumutbare Belastung sei. Fahrenkamp: „Das Ministerium hätte die Ausgrenzung der verschreibungsfreien Arzneimittel verhindern können. Wenn es sich jetzt zum Anwalt der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufschwingen will, ist das schlichtweg unehrlich.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. , HGSt (BPI) Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: 030/279090, Telefax: 030/2790361

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