Gesundheitskonsens: Problem der GKV-Finanzierung wieder vertagt
(Köln) - Der Reformkompromiss im Gesundheitswesen lässt für den NAV-Virchow-Bund die künftige Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung weiterhin im Unklaren. Das vorliegenden Ergebnis beinhaltet lediglich eine Kostenverlagerung zu Lasten der Versicherten, betont der Vorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Maximilian Zollner. Um die Finanzkraft der GKV auch in Zukunft sicher zu stellen, hält der NAV-Virchow-Bund nach wie vor die Einführung von Kopfpauschalen für den richtigen Weg.
Als nahezu akzeptabel hingegen bewertet der NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, wesentliche Ergebnisse der Konsensverhandlungen zur Gesundheitsreform. Der erreichte Kompromiss enthält zahlreiche unserer Ideen, stellt Dr. Zollner fest.
Im gesundheitspolitischen Programm des NAV-Virchow-Bundes stehen teils seit Jahren die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und nichtärztlichen Fachberufen in gemeinsamen Einrichtungen, die Förderung der Integrierten Versorgung, Einführung von Regelleistungsvolumina, die Herausnahme versicherungsfremder Leistungen aus dem Katalog der GKV und mehr Transparenz für Patienten durch das Wahlrecht auf Kostenerstattung.
Die vom Verband im Vorfeld geäußerten verfassungsrechtlichen Punkte sind aus dem Kompromiss vollkommen verschwunden (Einschränkung der freien Arztwahl, Ungleichbehandlung zwischen Fach- und Hausärzten, eingeschränkte Berufsfreiheit durch Einzelvertrags-Zwang für Fachärzte, sowie stille Enteignung des Facharztes bei Praxisverkauf).
Die Wirkung der Praxisgebühr über 10 Euro pro Quartal müsse man, so Dr. Zollner, sorgfältig beobachten. Hier können noch ungeahnte Risiken und Nebenwirkungen in der Durchführung auftauchen. Diese Praxisgebühr dürfe den Patienten nicht vom Arztbesuch abhalten. Durch Verschleppung von Krankheiten würden die Kosten um ein Vielfaches höher.
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