Pressemitteilung | k.A.

Gesundheits-Sparpaket gefährdet ärztlichen Beruf / Junge Ärzte im Hartmannbund befürchten zunehmenden Ärztemangel

(Berlin/Bonn) - „Nullrunden und die Verlagerung ambulanter Leistungen in die Krankenhäuser werden dazu führen, dass noch mehr Medizinstudenten nicht als Kollegen bei uns ankommen“, so Dr. Uwe Mauz, Vorsitzender der Jungen Ärzte im Hartmannbund. "Es ist höchste Zeit, die Arbeitsbedingungen grundlegend zu verbessern, sonst verschärfen sich die Schwierigkeiten noch weiter, freie Stellen in Kliniken und Praxen zu besetzen.“

Ausufernde Bürokratie lässt Ärzten kaum noch Zeit für ihre Patienten. Die Einführung des Abrechnungssystems nach Fallpauschalen (DRG) wird Krankenhausärzten zusätzlich Tätigkeiten aufbürden, die nicht zu ihrem Berufsbild gehören. Jetzt verkündet die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di stolz, dass Kliniken, die sich an den Spezialprogrammen für chronisch Kranke beteiligen, von der Nullrunde ausgenommen werden sollen. Das ist eine Verlagerung von Leistungen aus dem ambulanten in den stationären Bereich, für die sämtliche Voraussetzungen fehlen – materielle und personelle.

Schon längst subventionieren angestellte Ärzte das gesetzliche Versicherungssystem durch Millionen unbezahlter Überstunden. Hier sollte sich eine Gewerkschaft engagieren.

Wir fordern von ver.di , dass sie sich für die überfällige Anwendung des Arbeitszeitgesetzes mit geregelten Arbeitszeiten in den Kliniken einsetzt und dafür, dass Überstunden registriert und bezahlt oder durch Freizeit ausgeglichen werden. Wo war die Gewerkschaft, wenn es um eine angemessene Bezahlung der Ärzte im Praktikum ging? Jetzt signalisiert sie Zustimmung zu Maßnahmen, die beschäftigungs- und patientenfeindlich sind.

Wir brauchen eine Regierung mit einer zukunftsfähigen Konzeption , die sowohl die Behandlung, Pflege und Betreuung unserer Patienten sichert als auch menschenwürdige Verhältnisse für unsere nachrückende Ärztegeneration. Der Hartmannbund und sein Arbeitskreis Junge Ärzte sind gern bereit, Ideen beizusteuern.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund Verband der Ärzte Deutschlands e.V. Godesberger Allee 54 53175 Bonn Telefon: 0228/81040 Telefax: 0228/81041 55

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