Gesine Schwan übernimmt Schirmherrschaft der Globalen Bildungskampagne in Deutschland
(Frankfurt am Main) - Gesine Schwan, Präsidentin der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und diesjährige Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, übernimmt die Schirmherrschaft der Globalen Bildungskampagne in Deutschland. Dieses Bündnis von deutschen Entwicklungs- und Bildungsorganisationen ist Teil einer weltweiten Kampagne für das Recht auf Bildung. Zentrales Ziel ist die Durchsetzung des UN-Millennium-Entwicklungsziels Bildung für alle: Allen Kindern und Erwachsenen weltweit soll bis zum Jahr 2015 eine angemessene Grundbildung garantiert werden. Über 100 Millionen Kinder in armen Ländern haben derzeit keinen Zugang zu Bildungseinrichtungen 880 Millionen Erwachsene sind Analphabeten.
Es kann nicht angehen, dass fast eine Milliarde Menschen weder lesen noch schreiben können. Bildung ist eine entscheidende Voraussetzung für ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben. Die Weltgemeinschaft muss garantieren, dass alle Menschen diese Chance bekommen, bekräftigt Gesine Schwan ihr Engagement.
Gesine Schwan reiht sich ein in die Riege international hochrangiger Persönlichkeiten wie UN-Generalsekretär Kofi Annan und Hillary Clinton, die sich bereits aktiv für die Kampagne einsetzen. Entwicklungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften aus über 150 Ländern machen durch Lobby-Arbeit und öffentlichkeitswirksame Aktionen darauf aufmerksam, dass Bildung für alle eine Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung in armen Ländern, und damit ein Schlüssel zur Armutsreduzierung ist.
Wir freuen uns, dass Gesine Schwan die Schirmherrschaft der Globalen Bildungskampagne in Deutschland übernimmt, sagte Eva-Maria Stange, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Oxfam-Deutschland-Geschäftsführer Paul Bendix erhofft sich mehr Aufmerksamkeit für das Thema: Wir hoffen, dass die Grundbildung als Basis und Voraussetzung von Entwicklung bald angemessene Beachtung erfährt.
Jedes Jahr im April veranstaltet die Globale Bildungskampagne in Zusammenarbeit mit den Schulen eine Aktionswoche. Vom 24. bis 30. April 2005 werden Schüler und Schülerinnen überall auf der Welt unter dem Motto Schick´ meine/n Freund/in zur Schule! / Send my Friend to School das Recht der Kinder auf Bildung einfordern. Sie erhalten zuvor Anregungen für den Unterricht. Hauptthema wird die Benachteiligung von Mädchen in Entwicklungsländern sein, da die Staaten sich verpflichtet hatten, bis zum Jahr 2005 gleiche Einschulungsquoten bei Jungen und Mädchen herzustellen. Es ist abzusehen, dass dieses erste Teilziel der UN-Millenniumsziele verfehlt wird.
Die Globale Aktionswoche für Bildung hatte bereits herausragende Erfolge zu verzeichnen: Im Jahr 2003 schaffte sie unter dem Motto Die weltgrößte Unterrichtsstunde einen Weltrekord: Mehr als zwei Millionen Schüler/innen in über 70 Ländern nahmen an einer entwicklungspolitischen Unterrichtsstunde zum Thema Grundbildung teil. In Deutschland beteiligten sich 70.000 Schüler/innen in über 500 Schulen. Die Aktion wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt
Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201
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