Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Gesetzliche Krankenversicherung: Großes Sparpotenzial

(Köln) - Würde sich die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auf die in anderen Ländern üblichen Kernaufgaben beschränken, könnten jährlich bis zu 24 Milliarden Euro eingespart werden – das wären im vergangenen Jahr gut 17 Prozent der Gesamtausgaben gewesen. Jeder Arbeitnehmer hätte so bis zu 486 Euro mehr in der Tasche – sein Arbeitgeber würde noch einmal den gleichen Betrag sparen. Der durchschnittliche Beitragssatz in der GKV hätte in 2001 von 13,6 Prozent auf 11,2 Prozent gesenkt werden können.

Vor allem bei den häufig nur aus kosmetischen Gründen vorgenommenen zahnärztlichen Behandlungen, die im vorigen Jahr insgesamt fast 11,6 Milliarden Euro kosteten, gibt es ein erhebliches Einsparpotenzial. Die Schweiz hat diesen Posten gleich ganz aus dem GKV-Leistungskatalog gestrichen. Nach dem Vorbild der Niederlande sollte ferner das Krankengeld aus der GKV herausgenommen werden – damit könnten immerhin 7,7 Milliarden Euro eingespart werden. Solche Einkommensersatzleistungen wären durch einen privaten Versicherungsschutz abzudecken. Schließlich gehören auch Erholungskuren auf die Streichliste – anders als bei Reha-Maßnahmen ist hier ein medizinisch dringender Bedarf meist nicht gegeben. Dies würde die GKV um weitere 1,2 Milliarden Euro entlasten.

Quelle und Kontaktadresse:
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