Geschäfte machen dicht - Innerortsverödung nimmt dramatische Ausmaße an

(Berlin) - Der Europaverband der Selbständigen, Bundesverband Deutschland-BVD/CEDI weist einmal mehr auf die sich zuspitzende Lage der kleinen und mittleren Geschäfte im Einzelhandel hin, die im härter werdenden Wettbewerb für immer schließen. Daraus ergibt sich, daß innerörtliche Strukturen innerhalb kürzerer Intervalle eine totale Veränderung erfahren.

BVD/CEDI - Präsident Karl Philippi:
Neben den standortpolitischen kommunalen Entscheidungen, größere Handelsbetriebe an den Ortsrändern zu konzentrieren, sind es weitere Faktoren, die ein Überleben kleiner Geschäfte so schwer machen. So sind der ausufernde Wettbewerb nach Wegfall des Rabattgeseztes, die Verlängerung der Ladenschlußzeiten, die unterschiedliche steuerliche Belastung zwischen Kapital- und Einzelunternehmen, die erschwerten bürokratischen und finanziellen Belastungen bei Geringfügig Beschäftigten (630-DM/325 EUR) und vor allem die Tatsache, daß durch die Flucht der Discounter und anderer größerer Magneten aus den Innerortslagen die Kundenfrequenz radikal gesenkt wurde, zu nennen.

Schlimm ist, daß von der negativen Entwicklung auch die Betriebe betroffen sind, die ein gutes Angebot vorhalten und deren Service kundenfreundlich ausgelegt ist. Es ist grausame Wirklichkeit, daß in kleinen Städten und Gemeinden immer mehr optisch negative Löcher entstehen. Dort, wo sich Geschäfte für immer verabschieden, ist es für den Vermieter ungleich schwieriger, neue Mieter zu finden. Die Preise für Kleinflächen gehen nach unten. Darunter leiden dann wieder die Investitionen in die Immobilien, die wiederum dem Handwerk im Bauhaupt- und -nebengewerbe Aufträge entziehen.

Der BVD fordert von den politischen Entscheidern, mehr Augenmerk auf diese Problematik zu legen. Bürgermeister und Räte sind mit Landes- und Bundespolitik aufgerufen, einer weiteren Zerstörung leidenschaftlich entgegenzutreten.

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