Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Gesamtwirtschaftliche Verlangsamung hat sich Ende 2001 verstärkt

(Berlin) - Im vierten Quartal 2001 hat sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland, verglichen mit dem Vorquartal, deutlich abgeschwächt. In seinem aktuellen Wochenbericht 8/2002 stellt das DIW Berlin erste vorläufige Berechnungen vor, nach denen es im Vergleich zum Vorquartal zu einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent kam. Der entsprechende Vorjahreswert wurde ebenfalls um 0,4 Prozent unterschritten. Das hier vorgelegte Quartalsergebnis führt für das ganze Jahr 2001 mit 0,5 Prozent zu einer Wachstumsrate, die etwas niedriger ist als das amtliche Jahresergebnis des Statistischen Bundesamtes (0,6 Prozent). Für das laufende erste Quartal rechnet das Berliner Institut damit, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion leicht höher ausfallen dürfte, und zwar um 0,2 Prozent. Das Vorjahresniveau würde damit geringfügig überschritten.

Maßgeblich für die rückläufige Entwicklung war vor allem die deutliche Abnahme der Dynamik bei den Exporten (-1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Aber auch die Anlageinvestitionen wiesen abermals einen negativen Wachstumsbeitrag auf. Die Baukonjunktur hat sich etwas gefestigt und verzeichnete geringere Rückgänge als noch in den Quartalen zuvor. Stabilisierend wirkten sich im gesamtem Vierteljahr die Ausgaben für den privaten Konsum aus. Sie nahmen gegenüber dem Vorquartal leicht zu. Insbesondere expandierten die Kraftfahrzeugneuzulassungen, die nach einer längeren Abwärtsentwicklung im Berichtsquartal zulegen konnten. Aber auch die Ausgaben für Dienstleistungen tendierten aufwärts. Hingegen waren die Umsätze im Einzelhandel und Großhandel merklich abwärts gerichtet.

Der Rückgang der Exporte dürfte bereits in den ersten Monaten dieses Jahres zum Stillstand kommen; darauf deuten beim verarbeitenden Gewerbe die im November und Dezember wieder merklich gestiegenen Auftragseingänge aus dem Ausland hin. Ein wichtiger Impuls geht von der sich anbahnenden konjunkturellen Erholung in den USA aus. Es ist damit zu rechnen, dass der Export in zunehmendem Maße zur konjunkturellen Erholung in Deutschland beitragen wird. Alles in allem wird dies im ersten Quartal dieses Jahres zu einer - wenn auch nur leichten - Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Produktion führen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5 14195 Berlin Telefon: 030/897890 Telefax: 030/89789200

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