Gesamtnachfrage nach deutschen Personenkraftwagen stabil

(Frankfurt/M.) - Im Mai 2001 wurden in Deutschland 330.000 Personenkraftwagen neu zugelassen. Damit wurde das Vorjahresergebnis zwar um 6 Prozent unterschritten, saisonbereinigt konnte das Vormonatsniveau jedoch übertroffen werden. Seit Anfang dieses Jahres wurden mit 1,46 Mio. Pkw 4 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt als ein Jahr zuvor. Das Marktgeschehen verlief im bisherigen Jahresverlauf nach wie vor uneinheitlich: Besondere Impulse kamen von Dieselfahrzeugen, aus den Modellneuheiten - vor allem im Bereich der Mittelklasse - sowie von den Premiumanbietern. Diese Entwicklung kam den deutschen Herstellern zugute, sie konnten ihren Absatz in den ersten fünf Monaten 2001 gegenüber dem Vorjahr leicht steigern und damit ihren Marktanteil um über 4 Prozentpunkte auf 72 Prozent ausbauen. Dagegen gingen die Neuzulassungen der Importeure um 14 Prozent zurück.

Die Maiergebnisse wurden neben der Zahl der Arbeitstage - der Mai 2001 hatte einen Arbeitstag weniger als im Vorjahr - noch durch einen weiteren Sondereffekt in der Produktion und im Export beeinflusst: Volkswagen Deutschland hat ab Mai 2001 den größten Teil seiner Lupo-Produktion in seine belgische Fertigungsstätte verlagert. Dies wird in den verbleibenden sieben Monaten dieses Jahres zu einer statistischen Verringerung der Inlandsproduktion und Ausfuhr und einer gleichzeitigen Erhöhung der Auslandsfertigung führen. Im Schnitt werden die Monatsergebnisse um 2 Prozentpunkte verzerrt.

Das Produktionsergebnis im Mai von 474.400 Personenkraftwagen lag damit arbeitstäglich bereinigt auf Vorjahresniveau, unter Berücksichtigung der Verlagerung von VW sogar 2 Prozent darüber. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres fertigten die deutschen Hersteller mit über 2,3 Mio. Pkw 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Die Ausfuhr von deutschen Personenkraftwagen unterschritt im Berichtsmonat das Maiergebnis des Vorjahres zwar um 5 Prozent, arbeitstäglich bereinigt wurde das Vorjahresniveau jedoch nur knapp verfehlt (-1 Prozent). Bis einschließlich Mai 2001 lieferten die deutschen Pkw-Hersteller erfreuliche 8 Prozent mehr Fahrzeuge ins Ausland, wenngleich sich die Dynamik in den letzten Monaten abschwächte.

Die Nachfrage insgesamt nach deutschen Personenkraftwagen verlief auch im Mai mit einem Orderanstieg um 3 Prozent für die deutschen Hersteller stabil. Allerdings kam erneut der Hauptimpuls mit plus 11 Prozent aus dem Ausland. Die inländischen Auftragseingänge gingen dagegen zurück, stiegen jedoch saisonbereinigt leicht gegenüber dem Vormonat. Seit Anfang dieses Jahres gingen 6 Prozent mehr Bestellungen aus dem In- und Ausland ein. Während das Auftragsvolumen aus dem Inland 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, übertrafen die Order aus dem Ausland das vergleichbare Vorjahresergebnis um 13 Prozent. Dies sollte insgesamt auch weiterhin eine hohe Kapazitätsauslastung sichern.

Die Eintrübung der Weltkonjunktur wirkt sich dämpfend auf das Nutzfahrzeuggeschäft - insbesondere bei den schweren Lkw - aus. Auf dem US-Markt werden bereits seit geraumer Zeit kräftige Rückgänge verzeichnet. In Deutschland schwächte sich die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen über 6 t im bisherigen Jahresverlauf um 10 Prozent ab. Dabei gingen die Inlandsorder um 17 Prozent und die Bestellungen aus dem Ausland um 5 Prozent zurück. Seit Anfang dieses Jahres wurden 8 Prozent weniger Nfz über 6 t neu zugelassen als vor Jahresfrist. Im gleichen Zeitraum konnte der Export um 8 Prozent gesteigert werden, so dass die Produktion lediglich um 2 Prozent eingeschränkt wurde. Demgegenüber konnte im Nfz-Bereich bis 6 t im bisherigen Jahresverlauf das gute Exportgeschäft den verhalteneren Inlandsmarkt überkompensieren und eine Produktionsausweitung um 10 Prozent ermöglichen.


Personenkraftwagen

Die Produktion von Personenkraftwagen fiel im Mai 2001 um 5 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Unter Berücksichtigung der Produktionsumstellung bei VW lag das Minus bei 3 Prozent. Bereinigt um den fehlenden Arbeitstag wurde das Fertigungsvolumen des Vorjahres sogar erneut übertroffen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres produzierten die deutschen Pkw-Hersteller über 2,3 Mio. Fahrzeuge, das waren 5 Prozent mehr als 2000.
Der Export von Personenkraftwagen ging im Berichtsmonat um 5 Prozent auf 315.000 Einheiten zurück, damit verlief die Ausfuhr zum ersten Mal in diesem Jahr rückläufig. Auch die Exporte werden durch die Produktionsverlagerung gemindert. Bis einschließlich Mai 2001 lieferten die deutschen Pkw-Hersteller 1,6 Mio. Fahrzeuge ins Ausland und übertrafen das Vorjahresergebnis damit um 8 Prozent.

Der Absatz von Personenkraftwagen im Inland unterschritt im Mai 2001 das Vorjahresvolumen um 6 Prozent. Allerdings konnte das Vormonatsergebnis saisonbereinigt leicht übertroffen werden. Von Januar bis Mai 2001 wurden in Deutschland 1,5 Mio. Personenkraftwagen neu zugelassen, damit wurde das Vorjahresergebnis um 4 Prozent verfehlt.

Die Nachfrage nach deutschen Personenkraftwagen lag im Berichtsmonat 3 Prozent über Vorjahresniveau. Arbeitstäglich bereinigt verzeichneten die deutschen Hersteller sogar ein Orderplus um 8 Prozent. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gingen insgesamt 6 Prozent mehr Bestellungen ein als vor Jahresfrist. Dabei stand einem Anstieg der ausländischen Auftragseingänge um 13 Prozent ein Rückgang der inländischen Order um 6 Prozent gegenüber.


Nutzfahrzeuge

Die Produktion von Nutzfahrzeugen ging im Berichtsmonat um 7 Prozent auf 33.600 Einheiten zurück. Saisonbereinigt bereinigt wurde das Fertigungsvolumen des Vormonats um 2 Prozent übertroffen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres rollten 173.000 Nfz von den Bändern, das waren 5 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Während die Transporterfertigung um 10 Prozent ausgeweitet wurde, fiel die Herstellung von Nfz über 6 t um 2 Prozent niedriger aus.

Die Ausfuhr von Nutzfahrzeugen verfehlte im Mai 2001 ihr Vorjahresergebnis um 6 Prozent. Bis einschließlich Mai lieferten die deutschen Hersteller 117.300 Nutzfahrzeuge ins Ausland, das entsprach einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent. Dabei legte der Export von Nfz bis 6 t und über 6 t gleichermaßen zu.

Die Nfz-Neuzulassungen unterschritten im Berichtsmonat das Vorjahresergebnis um 10 Prozent. Sowohl im Bereich bis 6 t (-7 Prozent) als auch über 6 t (-16 Prozent) verlief der Absatzmarkt rückläufig. Seit Anfang dieses Jahres wurden in Deutschland 128.100 Nutzfahrzeuge neu angemeldet, 5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dabei schwächten sich die Neuregistrierungen von Nfz über 6 t überdurchschnittlich ab (-8 Prozent).

Die Auftragseingänge von Nutzfahrzeugen insgesamt unterschritten im Mai 2001 das Ordervolumen des Vorjahres um 10 Prozent. Saisonbereinigt wurde das Ergebnis des Vormonats jedoch um 6 Prozent übertroffen. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten die deutschen Nfz-Hersteller 2 Prozent weniger Bestellungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Während im leichten Bereich das Orderergebnis des Vorjahres leicht verbessert wurde, gingen die Bestellungen von Nfz über 6 t um 10 Prozent zurück.

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