Gesamtmetall weist Übernahmeforderung zurück: IG Metall hat sich in der Branche geirrt / M+E ist nicht prekär
(Berlin) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall weist die Forderungen der IG Metall nach einer unbefristeten Übernahme von Auszubildenden als überflüssig und kontraproduktiv zurück. "In der Metall- und Elektro-Industrie erhalten junge Menschen nicht nur eine anspruchsvolle und gut bezahlte Ausbildung, die überwältigende Mehrzahl wird auch unbefristet übernommen", erklärte Gesamtmetall- Hauptgeschäftsführerin Gabriele Sons. Ein Übernahmezwang wäre dagegen ein Eingriff in die Personalhoheit der Betriebe und würde deren Ausbildungsengagement bremsen.
"Wenn junge Menschen nach vier Jahren nicht übernommen werden, obwohl der Betrieb fast 30.000 Euro brutto jährlich in ihre Ausbildung investiert hat, muss es dafür gewichtige Gründe geben." Entweder habe das Unternehmen über Bedarf ausgebildet, oder es stecke in wirtschaftlichen Schwierigkeiten - oder Betrieb und Bewerber passten einfach nicht zusammen. "In jedem Fall würde eine Pflicht-Verbeamtung zum Ausbildungsbeginn nicht helfen, sondern nur Schaden anrichten."
Sons rügte, dass die IG Metall mit ihrem Aktionstag in Köln aus Gründen der Mitgliederwerbung wider besseres Wissen ein Zerrbild der Arbeitswelt zeichne. "Ich habe kein Verständnis dafür, ausgerechnet die Metall- und Elektro-Industrie anzuprangern", erklärte Sons. "Wenn die IG Metall hier über prekäre Arbeit sprechen möchte, hat sie sich in der Branche geirrt."
Der Anteil der befristet Beschäftigten betrage in der Metall- und Elektro-Industrie 3,2 Prozent - mit sinkender Tendenz. Mehr als die Hälfte der Betriebe nutzen überhaupt keine befristeten Verträge. Auch setzten zwei von drei Betrieben überhaupt keine Zeitarbeit ein. In der Branche liege der Anteil der Zeitarbeit im Verhältnis zu den Stammbelegschaften bei nur 5 Prozent. Dies sei notwendige Flexibilität, und nicht prekär. "Jedem zusätzlichen Zeitarbeiter stehen mindestens drei neue Festanstellungen gegenüber", betonte Sons.
Das eigentliche Problem seien die rund 20 Prozent eines Jahrgangs, die nicht ausbildungsfähig sind. "Statt Probleme zu kritisieren, die es nicht gibt, sollte die IG Metall lieber gemeinsam mit uns nach Wegen suchen, um lernschwache Jugendliche fit für das Berufsleben zu machen und ihnen einen Einstieg zum Aufstieg zu ermöglichen."
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Gesamtmetall Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V.
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