Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Gesamtmetall-Präsident: Kein Grund für Streik

(Köln) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall bedauert, dass die IG Metall den Lösungsvorschlag der baden-württembergischen Metallarbeitgeber nicht akzeptiert hat und jetzt Kampfmassnahmen einleiten will. "Ich sehe in unserem Angebot, das auch das Jahrhundertwerk ERA enthält, keinerlei Ansatzpunkte für einen Streik. Mit unserem Modell sind wir an die äußerste Grenze des wirtschaftlich gerade noch Vertretbaren gegangen", erklärte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser nach dem Scheitern der anderthalbtägigen Verhandlungen am Freitag in Stuttgart. Die Gewerkschaft habe auf der Vier vor dem Komma beharrt, deren Umsetzung die Unternehmen der M+E-Industrie überfordert hätte. "Ein erhoffter konjunktureller Aufschwung verträgt keine Kostenerhöhungen in dieser Größenordnung", sagte Kannegiesser.

Der Gesamtmetall-Präsident verwies darauf, dass der Lösungsvorschlag der Arbeitgeber materiell dem am Donnerstag vereinbarten Chemie-Abschluss weitgehend entspricht. "Südwestmetall hat mit 3,3 Prozent auf die Kommastelle genau die gleiche lineare Lohnerhöhung wie die Chemie angeboten, und bei den Pauschalen liegen wir sogar deutlich darüber", betonte Kannegiesser. Während die Chemische Industrie lediglich kleinere Korrekturen am bestehenden Entgelttarifvertrag vereinbart habe, sei im M+E-Lösungspaket ein komplett neues System der Entgeltgestaltung enthalten. Kannegiesser wörtlich: "Dies ist Ergebnis von jahrelangen, in kooperativem Geist geführten Verhandlungen und das wichtigste Zukunftsprojekt der Tarifpolitik."

Kannegiesser bezeichnete es als ein wichtiges Signal, dass die M+E-Arbeitgeber trotz einer grundlegend schlechteren wirtschaftlichen Situation 3,3 Prozent mehr Lohn angeboten haben. Während die Produktion in der Chemischen Industrie in den ersten beiden Monaten 2002 einen Produktionszuwachs von 4,3 Prozent erzielt hat, mussten die M+E-Unternehmen ein Minus von 8,1 Prozent hinnehmen.

"Trotzdem haben unsere Betriebe die Beschäftigung fast komplett durchgehalten. Wir haben deshalb kein Verständnis dafür, dass die IG Metall nun den Streik für eine völlig überzogene Lohnzahl vorbereitet", sagte Kannegiesser. Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung würde durch einen Arbeitskampf massiv erhöht und hohe gesamtwirtschaftliche Schäden verursachen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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