Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Gesamtmetall begrüßt DIHK-Vorschlag zu differenzierten Ausbildungszeiten

(Köln) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall begrüßt den Vorschlag von DIHK-Präsident Braun, auch für weniger begabte Jugendliche die Chance auf einen Berufsabschluss zu eröffnen und dafür einen zweijährigen Ausbildungsgang anzubieten. In der Metall- und Elektro-Industrie gibt es seit Jahrzehnten mehrere zweijährige Berufsausbildungen. "Wir wollen diese Wahlmöglichkeit weiterhin anbieten", sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Hans Werner Busch, "auch wenn die zweijährigen Berufe nicht gerade ein Renner sind." Nur etwa 5 Prozent aller Ausbildungsverträge entfallen auf die kurze Lehre. Busch: "Zum einen brauchen die M+E-Unternehmen hoch qualifizierte Fachkräfte, für deren Ausbildung zwei Lehrjahre nicht ausreichen. Zum anderen sind die zweijährigen Berufe auch unter den Jugendlichen nicht besonders beliebt, weil sie als Ausbildung zweiter Klasse gelten."

Die vom DIHK-Präsidenten ins Auge gefasste Stufenausbildung, bei der nach zwei Jahren entschieden wird, ob die Ausbildung beendet oder auf die vollen 3 ½ Jahre hochgefahren wird, ist nach Ansicht von Gesamtmetall eine "theoretisch reizvolle Lösung", aber in der Praxis müssten dafür besondere rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das zeigen die Erfahrungen mit den Elektro-Berufen, bei denen bis 1987 die Stufenausbildung praktiziert wurde. Als Arbeitsrichter entschieden hatten, dass Absolventen der zweijährigen Ausbildung wie vollwertige Facharbeiten zu bezahlen seien, sorgten sie damit für die Entstehung einer großen Gerechtigkeitslücke. Die Sozialpartner und der für die Berufsausbildung zuständige Bundeswirtschaftsminister haben einvernehmlich für die industriellen Elektroberufe diese Ausbildungsform gestrichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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