Gertz: Strucks Einsparpläne sind vernünftig - Der Minister verzichtet auf Waffensysteme, die ohnehin nie zu finanzieren gewesen wären
(Berlin) - Die Einsparpläne für die Bundeswehr, die Verteidigungsminister Peter Struck am 13. Januar in Berlin bekannt gab, nannte der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Bernhard Gertz, in Interviews von Fernsehen, Rundfunk und Presse 'vernünftig'. "Ich sehe keine anderen Optionen. Die Pläne entsprechen den Weisungen des Ministers vom Oktober, und Struck hält sich exakt daran", so Gertz. Angesichts des milliardenschweren Sparkurses bei der Armee trage er "den Kurs mit, in einer Zeit, in der sehr wenig Geld vorhanden ist, sich auf das zu konzentrieren, was von der Bundeswehr wirklich verlangt wird, und die Fähigkeiten aufzugeben, die nicht mehr aktuell sind". Im Übrigen werde nicht wirklich eingespart, sagte Gertz. "Der Minister verzichtet nur auf Beschaffungsanforderungen für Waffensysteme, die ohnehin nie zu finanzieren gewesen wären."
Zur Ankündigung des Ministers, dass weitere 100 Standorte geschlossen werden müssten, sagte Gertz: "Für die Soldaten heißt es: je weniger Standorte, je weniger Versetzungen. Der Weg, den Struck einschlägt, ist richtig. Wir sind kein Verein zur strukturpolitischen Entwicklung, zumindest hat uns das bisher niemand vergolten. Der Schritt von demnächst 505 auf 400 Standorte ist konsequent - und das wird von uns mitgetragen."
Der DBwV-Bundesvorsitzende kommentierte auch Strucks Äußerungen zum Festhalten an der allgemeinen Wehrpflicht. "Ich finde es gut, dass er gesagt hat, er werde alles tun, um die Wehrpflicht zu halten. Da schließe ich mich an. Aber wir leben in der Realität. Deswegen ist es richtig, dass die Bundeswehrstruktur so geplant ist, dass wir nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn die Wehrpflicht endet. Ich kann aber alle nur warnen: Sie werden sich wundern, was es kostet, die Wehrpflicht abzuschaffen", betonte der DBwV-Vorsitzende.
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