Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Gerhart Baum: Ein großer Kulturpolitiker ist tot

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, trauert um Gerhart Baum. Als Bundesinnenminister hatte Gerhart Baum 1981 die Gründung eines Dachverbands der Bundeskulturverbände dringend angemahnt, da er ähnlich dem Deutschen Sportbund einen Ansprechpartner für die spartenübergreifende Belange des Kulturbereiches suchte. Ohne seine beharrliche Forderung wäre der Deutsche Kulturrat damals nicht gegründet worden.

Gerhart Baum war auch nach dem Zerbrechen der sozialliberalen Koalition (1982) und nach seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag (1994) ein wichtiger Ansprechpartner für kulturpolitische Belange. Mit großer Kraft und Engagement trat er für die Kunstfreiheit, die Meinungsfreiheit und die soziale Sicherung der Künstlerinnen und Künstler ein. In seiner Zeit als Vorsitzender des Kulturrats NRW (2005 bis 2023) pflegte er einen engen Austausch mit dem Deutschen Kulturrat und regte die Zusammenarbeit von Landeskulturräten an.

Der Deutsche Kulturrat zeichnete Gerhart Baum im Jahr 2019 mit seinem Kulturpolitikpreis aus und würdigte damit sein jahrzehntelanges kulturpolitisches Engagement.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Mit Gerhart Baum verlieren wir eine wichtige Stimme in der Kulturpolitik. Gerhart Baum war bis zum Schluss hellwach und engagiert. Er beobachtete die Politik und mischte sich ein. Er war ein streitbarer Diskussionspartner und ein sehr guter Ratgeber. Sein liberaler Geist, sein überzeugtes Eintreten für die Freiheit der Kunst und die Würde des Menschen werden fehlen. Ich persönlich verdanke ihm fast 30 Jahre intensive Begleitung meiner Tätigkeit im Deutschen Kulturrat. Er hatte immer ein offenes Ohr für meine Anliegen und stand für Rat und Tat stets zur Verfügung. Er war ein wirklich großer Kulturpolitiker. Er wird uns und mir persönlich sehr fehlen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat e.V., Barbara Haack, Leiter(in) Kommunikation, Chausseestr. 10, 10115 Berlin, Telefon: 030 226 05 28-0

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