Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Gerhard Schröder will ärztlichen Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit anerkennen

(Köln) – Zur Aussage des Bundeskanzlers, nach der Bundestagswahl einen Gesetzentwurf zur Anerkennung der Bereitschaftsdienste als vollwertige Arbeitszeit vorzulegen, erklärt der Vorsitzende des Klinikärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:

„Gerhard Schröders Zusage, nach der Bundestagswahl einen Gesetzentwurf zur Anerkennung der Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit vorzulegen, ist eine historische Chance, die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen von Krankenhausärzten abzuschaffen. Immer häufiger müssen Klinikärzte an der Grenze ihrer Leistungskraft 80 und mehr Wochenstunden leisten, um dem steigenden Patientenaufkommen gerecht zu werden. Wenn nach dem Willen Schröders die Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit gewertet werden, könnte mit der dafür notwendigen Einstellung zusätzlicher Klinikärzte der massiven Arbeitskompression in den Kliniken entgegnet werden.

Um Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit zu werten, muss zunächst das Arbeitszeitgesetz geändert werden, das die Bereitschaft noch als Ruhezeit definiert. Nach Aussagen Gerhard Schröders können die notwendigen Mehrkosten für zusätzliche Klinikärzte zurzeit nicht beziffert werden. Ich bin sehr gerne bereit, Herrn Schröder in einem Gespräch die soliden Berechnungen des Marburger Bundes zu erläutern, die einen Personalmehrbedarf von rund 15.000 Klinikärzten und eine Erhöhung des Klinikbudgets um eine Milliarde Euro ausweisen.

Ich hoffe sehr, dass wir Klinikärzte auch nach der Bundestagswahl auf das Wort Gerhard Schröders setzen können.“

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6 50668 Köln Telefon: 0221/9731680 Telefax: 0221/9731678

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