Pressemitteilung | k.A.

Genossenschaftliche Milchwirtschaft: Mitgliederbindung als Wettbewerbsvorteil

(Berlin) - Die zunehmende Liberalisierung und Internationalisierung der Agrarmärkte, ein beschleunigender Konzentrationsprozess bei industriellen Partnern, europäischen Wettbewerbern und insbesondere im Lebensmittelhandel prägen das wirtschaftliche Umfeld der Molkereigenossenschaften. Zudem wurde mit der EU-Agrarreform ein grundlegender Systemwechsel für den Milchmarkt eingeleitet. „Der Staat zieht sich aus der Marktstützung und –stabilisierung zurück. Das führt zum Abbau der bisherigen Marktord-nungsinstrumente mit dem Ziel, die EU-Marktpreise an das deutlich niedrigere Weltmarktniveau heranzuführen. Alle Beteiligten in der Milchkette von der Erzeugung bis zu Vermarktung sind somit gezwungen, ihre Leistungs- und Wettbewerbskraft zu überprüfen und spürbar zu verbessern“, erläuterte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Weihenstephaner Milchwirtschaftlichen Herbsttagung.

Unverzichtbare Voraussetzung für die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung von Unternehmensstrategien ist, dass die Genossenschaftsmit-glieder „mitgenommen“ werden. Nur wenn die Mitglieder von den Erfolgsaussichten der langfristigen Strategie überzeugt sind, können strukturelle Weiterentwicklungen, z. B. Fusionen, marktwirksam umgesetzt werden. Für die bevorstehenden Anpassungen und die Neuorientierung auf dem Weg in einen freien Milchmarkt ist eine verstärkte Bindung zwischen Monika Windbergs Milcherzeugern und Molkereiunternehmen erforderlich. Nüssel betonte die Festigung der Bindungen, die in der genossenschaftlichen Rechtsform durch die Kapitalbeteiligungen und Mitentscheidung der Mitglieder weit über eine reine Lieferbeziehung hinausreicht. Aus Sicht der Unternehmen ist die Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit mit beträchtlichen Investitionen in technische Anlagen und in die Erschließung neuer Märkte im In- und Ausland verbunden. Das setzt eine stabile und starke Eigenkapitalausstattung zwingend voraus.

Den Genossenschaftsmitgliedern wird mit der Milch-Abnahmegarantie eine erhebliche Sicherheit geboten. Ganz im Gegensatz dazu steht ein am Tagespreis orientierter Rohstoffproduzent, der beliebig austauschbar ist. „Dies gilt erst recht bei einem möglichen Wegfall der Milchquote. Dann wird die langfristig vertraglich abgesicherte Milchverwertung in einer am Markt erfolgreichen genossenschaftlichen Molkerei für die Erzeuger zum absoluten Wettbewerbsvorteil und letztlich Überlebensfaktor“, so Nüssel in Freising-Weihenstephan.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV) Monika Windbergs, Leiterin, Presse und Information Adenauerallee 127, 53113 Bonn Telefon: (0228) 1060, Telefax: (0228) 106266

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