"Generation Mitte" schätzt hohe Lebensqualität in Deutschland
(Berlin) - Allensbach-Umfrage: 91 Prozent der 30- bis 59-Jährigen bewerten die Lebensqualität in Deutschland als gut oder sehr gut
- Befragte wollen ein gutes Bildungs- und Gesundheitssystem, weniger Ungleichheit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Finanzieller Planungshorizont der "Generation Mitte" wird kürzer
Ein funktionierendes Bildungs- und Gesundheitssystem, Meinungsfreiheit und Rechtssicherheit sind für die 30- bis 59-Jährigen in Deutschland die wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Leben. In einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt sich die "Generation Mitte" zudem mit der Lebensqualität in Deutschland außerordentlich zufrieden: 91 Prozent bezeichnen sie als gut oder sehr gut.
Defizite auf den Feldern Bildung, Familie, Chancengerechtigkeit
Positiv beurteilen die Befragten insbesondere das Sozialsystem, die wirtschaftliche Lage und die politische Stabilität. "Gleichzeitig bleibt Deutschland aber auf wichtigen Feldern hinter den Erwartungen der "Generation Mitte" zurück. Das gilt insbesondere für das Bildungssystem, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Chancengerechtigkeit und den sozialen Frieden im Land", sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher, am Mittwoch bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Lebensstandard im Alter als wichtiger Wohlstandsindikator
Angesichts der vielfältigen Anforderungen an ein gutes Leben spricht sich die überwältigende Mehrheit der "Generation Mitte" dafür aus, den Wohlstand eines Landes nicht ausschließlich an der wirtschaftlichen Stärke zu messen. Als Wohlstandsindikatoren sollten vielmehr auch der Lebensstandard der Bürger im Alter, die Qualität des Bildungssystems und die Höhe der Arbeitslosigkeit sowie die Qualität der Gesundheitsversorgung und die Unterschiede zwischen Arm und Reich berücksichtigt werden.
GDV-Präsident Alexander Erdland wies darauf hin, dass der Lebensstandard im Alter für die "Generation Mitte" zwar ein sehr hohes Gut sei, die 30- bis 59-Jährigen aber immer weniger selber für das Alter vorsorgten und sich dementsprechend Sorgen machten: "Über 70 Prozent geben an, ihre finanzielle Zukunft gar nicht zu planen oder bestenfalls grobe Vorstellungen zu haben. Für einen hohen Lebensstandard im Alter ist private Vorsorge aber unverzichtbar", so Erdland.
Keine "Generation der Erben"
Wie die Umfrage weiter zeigt, wird nur eine Minderheit von den hohen Vermögenswerten profitieren, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vererbt werden. Nur 41 Prozent der Befragten erwarten eine Erbschaft; lediglich jeder zwanzigste dieser zukünftigen Erben rechnet mit einem Nachlass von mehr als 300.000 Euro. "Erbschaften werden die Sorgen der Mehrheit der 'Generation Mitte' um ihren Lebensstandard im Alter nicht beseitigen", sagte Erdland.
Über die "Generation Mitte"
Die mehr als 35 Millionen 30- bis 59-Jährigen in Deutschland stehen mitten im Berufsleben, erziehen Kinder und finanzieren die sozialen Sicherungssysteme. Sie stellen 71 Prozent der Erwerbstätigen dar und erwirtschaften 82 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte. Die "Generation Mitte" ist damit im wahrsten Sinne des Wortes der "Leistungsträger" unserer Gesellschaft.
Der GDV beauftragt das Institut für Demoskopie Allensbach seit 2013, dieser breiten Bevölkerungsschicht einmal jährlich "den Puls zu fühlen" und ihre Einstellungen, Erwartungen und Ängste zu erforschen. Vor dem Hintergrund der Regierungsstrategie "Gut Leben in Deutschland" standen in diesem Jahr die Anforderungen an eine gute Lebensqualität und die Wahrnehmung der eigenen Lebensbedingungen im Fokus der Befragung. Für die repräsentative Untersuchung "Die Generation Mitte 2015" hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des GDV vom 4. bis 23. Juni 2015 insgesamt 1.020 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
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