Gemeinwohl und Einzelinteressen
(Dortmund) - Dortmund ging es gut, als die Schlote noch rauchten. Die Menschen hatten Arbeit. Ihre Kinder sollten es einmal besser haben. Die hohe Beschäftigung führte damit auch zu Geldströmen in das Stadtsäckel. Damit waren Unternehmen, die sich erfolgreich im Wettbewerb bewährten, Ursache für gefüllte Kassen. Die Stadt war in der Lage, eine angemessene Infrastruktur für ihre Bürger zu schaffen und zu bezahlen.
Seit geraumer Zeit ist allerdings zu beobachten, dass verschiedentlich dieser Zusammenhang in unserer Stadt verdrängt wird. Das Gemeinwohl, so hat es den Anschein, tritt in den Hintergrund. Partikularinteressen jeglicher Art werden bevorzugt behandelt.
Mit Erstaunen wird realisiert, dass Anwohner in medialen Foren breiten Raum erhalten, um ihrem Unmut über geplante Betriebserweiterungen Luft zu verschaffen. Für sich genommen sollen diese Einzelinteressen nicht unterdrückt werden. Wir leben Gott sei Dank! in einer freien Gesellschaft.
Allerdings ist auch abzuwägen: Das Interesse des Einzelnen gegenüber dem Gemeinwohl.
Wie soll die Stadt ihre Aufgaben innerhalb der Daseinsvorsorge erfüllen, wenn es keine Mehrwert erzeugende Beschäftigung mehr gibt? Wie soll die Stadt die Wünsche ihrer Bürger bezahlen, wenn sie keine Gewerbesteuer mehr erhält, weil erfolgreiche Unternehmen ihre Betriebsstätte verlagern? Wie soll die Stadt die notwendige von allen erwartete und geforderte Infrastruktur finanzieren, wenn es keine Zuweisungen mehr aus der Einkommensteuer gibt, weil die Beschäftigten der Arbeit folgen und anderswo ihren Wohnsitz suchen?
Es ist schon erstaunlich, welchen Stellenwert die Sicherung und Schaffung von Beschäftigung in Dortmund mit ihren Folgen für die städtische Infrastruktur genießt. Dass Teile der Politik aus naheliegenden populistischen Erwägungen Einzelinteressen den Vorrang geben, kann nur als weiterer Beitrag zur allgemeinen Parteienverdrossenheit verstanden werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V.
Pressestelle
Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14, 44135 Dortmund
Telefon: (0231) 9520520, Telefax: (0231) 95205260