Pressemitteilung | ULA e.V. - Deutscher Führungskräfteverband

Gemeinsames Seminar mit der Friedrich-Naumann-Stiftung: Leistungsträger - Auslaufmodell oder Garanten des Erfolgs?

(Berlin) - Unter diesem Titel stand der Vortrag von Professor Franz Peter Lang, Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb), mit dem er Anfang Juni in Gummersbach eine zweitägige gemeinsame Tagung des Aktionskreises Leistungsträger (AK-L) und der Friedrich-Naumann-Stiftung eröffnete.

Der vom Deutschen Führungskräfteverband initiierte AK-L ist in den letzten Jahren mit umfangreichen Grundsatzpapieren zur Bildungs- und Steuerpolitik an die Öffentlichkeit getreten. Die gemeinsame Tagung mit der politischen Stiftung der Liberalen diente dem Zweck, sich in der ruhigen Atmosphäre des Bergischen Landes grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie der Begriff des Leistungsträgers eigentlich in der Öffentlichkeit verankert ist und in der gesellschaftlichen Diskussion wahrgenommen wird.

An der Veranstaltung am 2. und 3. Juni nahmen unter anderem die Präsidenten/Vorsitzenden von bdvb, ULA und Völklinger Kreis und die Hauptgeschäftsführer der Mehrzahl der AK-L-Verbände teil. Nachdem Professor Lang in seinem Vortrag eindrucksvoll dargelegt hatte, was die Menschen eigentlich zu überdurchschnittlichen Leistungen antreibt, schilderte Dr. Anne Niedermann vom Institut für Demoskopie in Allensbach, was die breite Öffentlichkeit mit dem Leistungsgedanken anfangen kann.

Offensichtlich zeichnet sich seit der Mitte der 90er Jahre gerade bei der jungen Generation ein grundlegender Wandel darin ab, wie man gegenüber Leistung eingestellt ist. Seither lässt sich beobachten, dass dieser Begriff nach einem Einbruch in den 70er und 80er Jahren wieder eindeutig positiv bewertet wird und zwar mit steigender Tendenz. Auch Unternehmertum wird immer positiver gewertet. So unvoreingenommen gerade die Jungen gegenüber diesen Begriffen sind, so groß ist aber das Misstrauen gegenüber als unangemessen hoch erscheinenden Unternehmensgewinnen.

Insgesamt ermutigte Dr. Niedermann die im Aktionskreis zusammengeschlossenen Verbände, an dem Begriff des Leistungsträgers festzuhalten. Abgerundet wurde der erste Tag der Veranstaltung durch einen Vortrag von ULA-Präsident Manfred Göbels zum Thema "Das Selbstverständnis der Leistungsträgerverbände". Die knapp 40 Teilnehmer konnten die Diskussionen am Abend des ersten Tages bei einem - leider völlig verregneten - Grillabend noch weiter vertiefen. Am Morgen des 3. Juni war dann Daniel Bahr, früherer Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen und seit zwei Jahren Bundestagsabgeordneter der FDP, zu Gast beim Aktionskreis. Der 28-jährige Politiker verschaffte den knapp 40 Teilnehmern Einblicke in das Innenleben der Liberalen. Mit großer Intensität wird demnach dort der Leistungsträger-Begriff diskutiert. Diese Diskussion hat für die Liberalen grundsätzliche Bedeutung und steht nicht unter den Vorzeichen der Wahltaktik.

Bahr machte deutlich, dass die Betonung des Leistungsgedankens untrennbar mit einem liberalen Gerechtigkeitsbegriff verbunden ist, der stärker auf die Prinzipien der Chancengleichheit und Eigenverantwortung setzt als auf materielle Gleichheit durch Umverteilung. Gleichzeitig wurde bei seinem Vortrag, an den sich eine überaus lebhafte Diskussion anschloss, deutlich, dass der zuweilen gepflegte öffentliche Eindruck, die FDP habe unterhalb der Altersgruppe von Guido Westerwelle keine profilierten Politiker aufzuweisen, unzutreffend ist.

Abgerundet und abgeschlossen wurde die Veranstaltung durch das Thema "Preparing women to lead: Warum muss die Teilhabe von Frauen an Führungspositionen gefördert werden?". Dr. Helga Lukoschat, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF), führte eindringlich vor Augen, dass eine Gesellschaft, die leichtfertig oder absichtlich darauf verzichtet, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer zu verbessern, weit hinter ihren Möglichkeiten zurück bleibt.

Nicht nur im Sinne eines emanzipatorischen Ansatzes sollten mehr Frauen in Führungsposten gelangen. Es ist vor allem volkswirtschaftlich dringend geboten dafür zu sorgen, dass mehr Frauen in Spitzenpositionen vorrücken. Auch betriebswirtschaftlich macht dies Sinn: Studien in den Vereinigten Staaten haben ergeben, dass diejenigen Unternehmen, die einen vergleichsweise hohen Anteil von Frauen in Führungspositionen aufweisen, in der Regel auch höhere Gewinne ausweisen können.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung betreute das Seminar optimal und hat damit großen Anteil am Erfolg der Veranstaltung. Für die Zukunft plant der Aktionskreis Leistungsträger, mit weiteren politischen Stiftungen in Kontakt zu treten. Ganz im Sinne der parteipolitischen Neutralität soll so die Diskussion über die gesellschaftspolitischen Anliegen der Leistungsträger auf einer breitestmöglichen Basis geführt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
ULA - Deutscher Führungskräfteverband e.V. Kaiserdamm 31, 14057 Berlin Telefon: 030/306963-0, Telefax: 030/306963-13

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