"Gemeinsames Gefühl aus unterschiedlichen Blickwinkeln" / Erste deutsch-französische Pressekonferenz zum Auftakt des 16. französischen Brotfestes
(Berlin) - Wirtschaft, Ausbildung und die Bedeutung von Brot für eine ausgewogene Ernährung waren die zentralen Themen der Pressekonferenz, zu der sich die Spitzen der Bäckerverbände dies- und jenseits des Rheins am 9. Mai 2011 zum Auftakt des 16. Brotfestes in Paris-Bercy trafen. Die zahlreich erschienenen Journalisten erwartete ein spannender Vormittag mit hochkarätigen deutschen und französischen Rednern, darunter Jean-Pierre Crouzet, Präsident des Zentralverbandes des französischen Bäcker- und Konditorenhandwerks und Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks.
"Die deutsch-französische Freundschaft spiegelt sich in unserer erstmalig gemeinsamen Pressekonferenz wieder, die wir in Deutschland fortsetzen werden", so Peter Becker erläuternd auf Nachfrage der Moderatorin Annette Gerlach vom Fernsehsender Arte.
"Auf beiden Seiten des Rheins arbeiten unsere Bäcker mit Genauigkeit und Begeisterung. Deshalb ist auch das Qualitätsniveau des Bäckerhandwerks so hoch. Unser heutiges Zusammentreffen gibt uns die Möglichkeit, über gute Initiativen und Arbeitsweisen zu diskutieren, und dadurch die Zukunft der Bäcker zu sichern", fasste Staatsminister Lefebvre, der per Video zugeschaltet wurde, das Ziel der Pressekonferenz in einer der Begrüßungsreden zusammen und leitete damit zu den Vorträgen über, in deren Mittelpunkt Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Ländern standen. Während man das Gefühl der Zusammengehörigkeit auf Basis gleicher Werte, wie Qualität, Vielfalt und Begeisterung für den eigenen Beruf teilt, gibt es doch strukturell einige Abweichungen. Dazu ein paar Zahlen:
Während der Umsatz des französischen Bäcker- und Konditorenhandwerks im Jahr 2009 11 Milliarden Euro betrug, klingelten 15 Milliarden Euro in den Kassen der deutschen Bäcker. 2010 gab es in Frankreich 31.382 Bäckereien, 14.594 in Deutschland. Allerdings beschäftigt der durchschnittliche Betrieb in Deutschland rund 20 Mitarbeiter, die französischen Kollegen gerade einmal 4. Da beide Länder unterschiedliche Brotsortimente anbieten, lassen sich verschiedene Ernährungsverhalten beobachten. In Deutschland ist der Brotverzehr mit 150 g im Vergleich zu 116 g pro Tag bei den 19 bis 79-Jährigen im Jahre 2006 deutlich höher als in Frankreich.
Einigkeit herrschte beim Thema Ausbildung. Hier streben die beiden Länder nach denselben Zielen: professionelle Lehre und mehr Praxis in den Betrieben. "Ich bin davon überzeugt, dass unsere freundschaftliche Zusammenarbeit eine positive Auswirkung auf das Bäckerhandwerk haben wird", betonte Präsident Peter Becker gegen Ende der Veranstaltung.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
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