Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Gemeinsame Pressemitteilung von DJV und ver.di: Streiks bei Tageszeitungen haben begonnen

(Bonn/Berlin) - Die ersten Streiks der Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen haben begonnen. In bundesweit 70 Redaktionen sind am Donnerstag rund 2000 Beschäftigte dem Aufruf von DJV und dju in ver.di gefolgt und in den unbefristeten Ausstand getreten. In München haben Beschäftigte der „Süddeutschen Zeitung“ bei einem Warnstreik die Arbeit niedergelegt.

„Jetzt sind die Arbeitgeber am Zug, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen“, sagte ver.di-Vize Frank Werneke. „Die Verleger dürften spätestens jetzt erkannt haben, dass es den Redakteurinnen und Redakteuren ernst ist“, erklärte DJV-Hauptgeschäftsführer Hubert Engeroff. Beide kündigten an, dass die Streiks am Freitag ausgeweitet würden.

In der letzten Verhandlungsrunde hätten sich die Verleger geweigert, die Einkommen der Redakteurinnen und Redakteure anzuheben. Stattdessen hätten sie Urlaubsverkürzung um bis zu fünf Tage, Urlaubsgeldreduzierung um 25 Prozent und Arbeitszeitverlängerung um bis zu 3,5 Wochenstunden gefordert. Außerdem sollten die Vergütungen für urheberrechtlich geschützte Leistungen eingeschränkt und die Gehälter und Honorare für zwei Jahre eingefroren werden. Die Verleger forderten darüber hinaus Verhandlungen über eine Veränderung der Gehaltsstruktur mit dem Ziel einer dauerhaften Reduzierung des Lebenseinkommens. Zudem würden sie eine Öffnungsklausel anstreben, die ohne Beteiligung der Tarifparteien weitere Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen vorsehe. „Darauf konnte es keine andere Antwort als die Urabstimmung geben“, erklärten Engeroff und Werneke.

Bei der Urabstimmung am Mittwoch hatten 95 Prozent der Teilnehmer für einen Arbeitskampf votiert.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60, 53115 Bonn Telefon: 0228/201720, Telefax: 0228/2017233

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