Pressemitteilung | k.A.

Gemeinsame Presseerklärung zum Erhalt des Filmbüro NW

(Köln) - In einem gemeinsamen Schreiben an Ministerpräsidenten Wolfgang Clement haben sich der film & fernseh produzentenverband nrw e.V. und der VFFV Verband der Film-, Fernseh- und Videowirtschaft e.V. sowie die IFS Internationale FilmSchule Köln GmbH gegen die Pläne der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen gewandt, das Filmbüro NW der Filmstiftung NRW zuzuordnen.

"Die Branche hat Verständnis für die Notwendigkeit, den Landeshaushalt zu konsolidieren. Sie vermisst aber ein umfassendes Konzept für die Neuausrichtung medienrelevanter Ausgaben des Landes, das die Bedeutung gewachsener und wirtschaftlich erfolgreicher Strukturen der nordrhein-westfälischen Medienlandschaft berücksichtigt.

Kritisiert wurde ebenso, dass die Entscheidung der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen ohne Abstimmung mit der Branche erfolgt ist.

Darüber hinaus braucht die Branche die Arbeit des Filmbüro NW. Das Filmbüro NW hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich seit 1980 für die in Nordrhein-Westfalen lebenden und arbeitenden Filmschaffenden sehr positive Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet haben und damit eine Vielzahl von Arbeitsplätzen entstanden sind und weiterhin entstehen. Das Filmbüro NW hat sich den stetig veränderten Rahmenbedingungen der Medienlandschaft im Lande immer wieder angepasst und ist mit dem geringen Jahresgesamthaushalt i.H.v. EUR 1,8 Mio. höchst effektiv.

Nach Einschätzung der Verbände wäre es ohne die Vorarbeit des Filmbüro NW nicht zur Gründung der Filmstiftung NRW gekommen.

Gerade mit Entstehung dieser erfolgreichen und wichtigen Institution hat das Filmbüro seine Neubestimmung im Focus auf innovative Projekte, kulturell anspruchsvolle Filme und ganz besonders die Nachwuchsförderung wahrgenommen. Zahllose Auszeichnungen auf allen Festivals der Welt und auch die erfolgreiche Kino- und TV-Auswertung von Projekten, die mit der Unterstützung des Filmbüros zustande kamen, beschreiben diesen Weg.

Grundlage dieses Erfolges war und ist die Selbstbestimmung und Eigenverwaltung des Filmbüros. Die in ihm zusammengeschlossen Mitglieder - derzeit über 190 Filmemacher, Autoren, Regisseure, Produzenten, Cutter, Filmmusiker aus dem ganzen Land - bilden einen ganz wesentlichen Teil der nordrhein-westfälischen Filmproduktionslandschaft überhaupt. Auch der kontinuierliche Mitgliederzufluss der letzten Jahre aus den Ausbildungsbereichen und Hochschulen hat hier eine moderne und richtungsweisende Diskussion über Filmkultur in NRW möglich gemacht. Auf diese innovativen Kräfte würde der öffentliche Diskurs über die Perspektiven des Film- und Medienlandes verzichten, denn ein Aufgehen in einer größeren Institution mit einer anderen Aufgabenstellung macht diesen Verein obsolet.

NRW hat gerade im Festhalten an zwei Förderinstitutionen mit jeweils spezifischen Perspektiven immer eine besondere Rolle in der föderalen Förderlandschaft gespielt. Das Filmbüro NW ist wesentlich mitverantwortlich für die Ansiedelung von jungen Filmemachern und kleinen Produktionsfirmen im Lande, auf die wir angewiesen sind, um im Wettbewerb mit den Bundesländern Bayern und Berlin/Brandenburg bestehen zu können. Hier hat es die so wichtige Begleitung bei ersten Film- und Fernsehprojekten und den darauffolgenden größeren Produktionen in einer geradezu freundschaftlichen Atmosphäre gegeben: Prozesse, die viel Behutsamkeit, Geschick und Feingefühl brauchen.

Die Rolle des Filmbüro NW war und ist, eine Szene zu begleiten, die wir für die wirtschaftliche Weiterentwicklung und Sicherung der Arbeitsplätze am Medienstandort NRW dringend brauchen. Deshalb muss das Filmbüro NW selbständig bleiben."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Fernseh-, Film- und Videowirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. (VFFV) Gottesweg 165 50939 Köln Telefon: 0221/577750 Telefax: 0221/5777555

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