Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Gemeinsame Presseerklärung von BDI/BDA/DIHK/ZDH zum Ausbildungsgipfel

(Berlin) - „Die gemeinsamen Anstrengungen von Bundesregierung und Wirtschaft haben sich gelohnt“, so kommentieren die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft anlässlich des Ausbildungsgipfels am 9. Oktober die aktuellen Zahlen zur Ausbildungssituation. Die Lehrstellenlücke konnte von über 170.000 auf nunmehr 20.000 verringert werden. 35.000 noch unvermittelten Bewerbern stehen 15.000 offene Ausbildungsplätze gegenüber.

Dieses positive Ergebnis belege das hohe Ausbildungsengagement der deutschen Wirtschaft in einer Zeit, in der vielerorts die Belegschaften reduziert werden müssen. Nun gelte es, die erfolgreichen Maßnahmen fortzusetzen, um noch offene Lehrstellen zu besetzen und die Zahl der jetzt noch unvermittelten Bewerber weiter zu reduzieren. Wer diesen Jugendlichen helfen wolle, müsse Taten zeigen und sich nicht in fruchtlosen Debatten um neue Abgaben ergehen.

Auf regionaler Ebene werden Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Arbeitsämter alle jetzt noch als unvermittelt gemeldeten Jugendlichen zu Ausbildungsplatzbörsen und Beratungsgesprächen einladen, damit sie auf einen der noch offenen Ausbildungsplätze vermittelt werden können, sofern sie dies anstreben und dazu in der Lage sind. Je nach den regionalen Gegebenheiten beteiligen sich Vertreter der Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften sowie politische Repräsentanten an den Aktionen.

Kammern und Verbände

- haben in den vergangenen Monaten vor Ort, durch Einzelansprache, durch Beratung, Organisationshilfe und direkte Unterstützung sowie durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen viele Unternehmen neu für Ausbildung oder für mehr Ausbildung gewonnen. Eine Vielzahl dieser Initiativen wird auch im vierten Quartal fortwirken und Bewerbern Chancen bieten.

- sprechen weiterhin in großem Umfang ausbildende und nicht ausbildende Unternehmen direkt an, um zusätzliche Ausbildungsreserven zu mobilisieren. So ermittelten z.B. die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen in einer Endspurtaktion Ende September über 1000 freie Ausbildungsplätze. Die Kammern in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben über 100 Prominente aus Politik, Wirtschaft, Presse und Kultur als „Paten“ gewonnen, die Jugendliche bei der Lehrstellensuche beraten und unterstützen.

- weisen gezielt auf Ausbildungsplätze in Berufen, Branchen und Regionen hin, für die noch Bewerber gesucht werden. Die Branchenumfrage der Arbeitgeber hat in den Bereichen Handel, Landwirtschaft, Versicherung, Gastgewerbe, Nahrung und Genuss noch Tausende von freien Plätzen ergeben.

- erleichtern insbesondere erstmals ausbildenden Unternehmen und stark spezialisierten Unternehmen den Einstieg in Ausbildung durch die Organisation von Ausbildungsverbünden und –ringen. Zahlreiche Verbände mobilisieren Ausbildungsplätze durch ein vielseitiges Serviceangebot, das sich insbesondere an neu oder zusätzlich ausbildende Unternehmen richtet. Sie bieten den Unternehmen organisatorische Hilfen und leisten finanzielle Unterstützung. Im Rahmen von Verbändeinitiativen zur Ausbildungsunterstützung in den Bereichen Metall/Elektro, Papier/Kunststoff und Kautschuk besteht noch Kapa-zität für über 500 weitere Ausbildungsplätze.

- legen einen aktuellen Schwerpunkt auf die Wiederbesetzung der Ausbildungsplätze, die nicht angetreten oder durch Ausbildungsabbruch wieder frei geworden sind. Betriebe, die Ausbildungsverträge in der Probezeit gelöst haben, werden von den Ausbildungsberatern der Kammern gezielt angesprochen, um eine Nachbesetzung zu ermöglichen.

Ende Oktober/Anfang November wird eine Zwischenbilanz der Nachvermittlungsaktionen erstellt.

Die Wirtschaft lehnt jede Form einer Ausbildungsplatzabgabe oder -umlage kategorisch ab. Schon die Diskussion darüber droht, die erfolgreiche Lehrstellenoffensive der Wirtschaft zu konterkarieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20330, Telefax: 030/20331055

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